Smart Beta vs. Smart Alpha

"Im Grunde ist Smart Beta nur ein neues Label, mit dem eine alte Idee verkauft wird: Systematische Alternativen zu nach Marktkapitalisierung gewichteten Portfolios gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren", so Adrian Banner, CEO und CIO von INTECH (Janus Capital), in einem Interview über Vor- und Nachteile der aktuell verfügbaren Smart Beta Konzepte. Markets | 28.07.2014 18:50 Uhr
Adrian Banner, CEO und CIO, INTECH
Adrian Banner, CEO und CIO, INTECH
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e-fundresearch.com: Herr Banner, seit einiger Zeit macht das Schlagwort Smart Beta Furore – doch Sie kritisieren die neuen Produkte, die unter diesem Namen firmieren. Welche Einwände haben Sie?

Adrian Banner: Smart Beta ist nicht grundsätzlich eine schlechte Idee, aber sie ist einerseits nicht neu und hat andererseits einige Fallstricke, die Investoren beachten sollten. Im Grunde ist Smart Beta nur ein neues Label, mit dem eine alte Idee verkauft wird: Systematische Alternativen zu nach Marktkapitalisierung gewichteten Portfolios gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren. Der neue Name bedient jedoch die Bedürfnisse von Investoren, allen voran das gestiegene Kostenbewusstsein. Denn „Beta“ impliziert eben passives Investment, das üblicherweise mit einer niedrigen Kostenquote verbunden ist. Aber anders als der Name nahelegt, funktioniert Smart Beta eben nicht nach dem Buy-and-Hold-Prinzip. Im Gegenteil erfordert es konstantes Rebalancing, und das bedeutet aktives Trading. Zudem gehen von den alternativen Gewichtungsfaktoren jeweils spezifische Risiken aus. Investoren sollten sich mit diesen Problemen auseinandersetzen.

e-fundresearch.com: Welche Risiken gehen von den alternativen Gewichtungsfaktoren aus?

Adrian Banner: Smart Beta versucht, mit einem günstigen, systematischen Investmentansatz höheres Exposure gegenüber bestimmten Gewichtungsfaktoren zu gewinnen. Die Klassiker sind Größe, Bewertung, Momentum und Volatilität. Davon erhoffen sich Investoren höhere Renditen oder ein geringeres Risiko. Ohne Frage kann das die langfristigen Renditechancen steigern. Dennoch durchläuft der Markt regelmäßig Phasen, in denen diese Faktoren underperformen. Momentum-Strategien sind hier besonders anfällig: Da sie die Autokorrelation von Kursbewegungen ausnutzen, können sie gerade in Korrekturphasen dramatische Verluste erleiden. Aber auch der Faktor Value gehört zu den klassischen Kandidaten, die in bestimmen Phasen dem Gesamtmarkt hinterherhinken. Starr wie sie nun einmal konstruiert sind, bilden Smart-Beta-Produkte diese Underperformance ab. Leider setzen nur wenige Anbieter Methoden der Risikokontrolle ein, um diese Probleme zu begrenzen. Smart ist das nicht.

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