Knalleffekt an den Währungsmärkten: Überraschend gibt die Schweizerische Nationalbank am 15. Jänner die sofortige Beendigung des Mindestkurses von 1.20 Franken pro Euro auf.
Mindestkurs "vor schwerem Schaden bewahrt"
Im Rahmen einer Presseaussendung begründet die SNB-Leitung ihre Entscheidung wie folgt: "Der Mindestkurs wurde in einer Zeit der massiven Überbewertung des Frankens und grösster Verunsicherung an den Finanzmärkten eingeführt. Diese ausserordentliche und temporäre Massnahme hat die Schweizer Wirtschaft vor schwerem Schaden bewahrt. Der Franken bleibt zwar hoch bewertet, aber die Überbewertung hat sich seit Einführung des Mindestkurses insgesamt reduziert. Die Wirtschaft konnte diese Phase nutzen, um sich auf die neue Situation einzustellen."
Geldpolitische Divergenzen und EUR/USD-Entwicklung als Hauptgrund
"Die Unterschiede in der geldpolitischen Ausrichtung der bedeutenden Währungsräume haben sich in letzter Zeit markant verstärkt und dürften sich noch weiter akzentuieren. Der Euro hat sich gegenüber dem US-Dollar deutlich abgewertet, wodurch sich auch der Franken zum US-Dollar abgeschwächt hat. Vor diesem Hintergrund ist die Nationalbank zum Schluss gekommen, dass die Durchsetzung und die Aufrechterhaltung des Euro-Franken Mindestkurses nicht mehr gerechtfertigt sind", fasst die SNB ihre überraschende Entscheidung zusammen.
Archiv-Artikel zum Thema "Euro/Franken-Mindestkurs"
-) Juli 2014: Im Fokus: Entwicklung des Schweizer Franken
-) Oktober 2013: Die Zukunft des Schweizer Franken