Risiko Nummer 1: der Dollar
Der US-Dollar ist seit seinem Hoch im Oktober 2002 bereits um etwa 30 Prozent schwächer geworden. Ein Verlust, der 1:1 bei den Anlegern durchschlägt, es sei denn, der Fonds ist gegen Wechselkursänderungen gesichert.
Gefahr: Kapitalabfluss aus den USA
Wichtig: Die aktuelle Schwäche des Dollar könnte sich noch verschärfen, sollten die internationalen Investoren das Vertrauen in die USA verlieren und Kapital abziehen – zum Beispiel nach Europa, wo es ohnehin höhere Zinsen als in den USA gibt.
Fatal wäre, wenn Kapital in großem Stil abgezogen wird und nicht nur Europäer, sondern auch Japaner und die Amerikaner selbst dem Land den Rücken kehrten. Wer soll dann das US-Leistungsbilanzdefizit finanzieren?
Risiko Nummer 2: steigende Zinsen
Tritt dieses Szenario ein, wäre die US-Notenbank gezwungen, rasch und deutlich die Zinsen zu erhöhen. Als Resultat würden die Anleihekurse in den USA in die Knie gehen.
Allerdings ist das ein Extremszenario. Eher ist davon auszugehen, dass die Zinsen durch die Konjunkturschwäche auf dem aktuell niedrigen Niveau verharren – und damit auch die Anleihekurse vorerst nicht fallen werden.
Staatsanleihen lohnen sich noch in Europa
Europa steht dort, wo die USA vor einem halben Jahr standen", sagt Anleihe-Investor Bill Gross. Übersetzt heißt das so viel wie: Es wird weitere Zinssenkungen geben und die Anleihekurse bleiben stabil oder steigen weiter. Grund: Die unmittelbar von einer Zinssenkung betroffenen kurzfristigen Zinsen machen länger laufende Bonds attraktiver.
Profis investieren in Papiere mit mittleren Laufzeiten
Aber Vorsicht: Kommt es zu einer Zinswende, verlieren Anleihen mit langen Laufzeiten am stärksten. Profis investieren daher derzeit vor allem in Papiere mit mittleren Laufzeiten, beispielsweise fünfjährige Anleihen.
Mehr als Bundesanleihen werfen dabei Papiere von deutschen Bundesländern ab, beispielsweise Baden-Württemberg-Anleihen – und das bei nahezu gleicher Sicherheit. Mehr Rendite gibt es auch in anderen EU-Ländern, zum Beispiel in Italien.
Aber das Ende der Zins-Fahnenstange in Europa könnte aber bald erreicht sein
Eine clevere Idee sind auch Floater. Hier passt sich der Zins automatisch dem Zinsniveau an. Steigen die Zinsen, gibt es mehr, fallen die Zinsen, gibt es weniger. Allerdings könnte es hierfür noch einen Tick zu früh sein.
Das Ende der Zins-Fahnenstange in Europa könnte aber bald erreicht sein. Die Anleiherenditen sind inzwischen auf demselben Niveau wie die Dividendenrendite bei Aktien. Das gab es zuletzt 1959.
Unternehmenanleihen dürften weiter interessant bleiben
Daimler, Telekom und Co gibt es nicht nur als Aktie, sondern auch als Anleihe. Risiko: Bei einer Pleite wie im Fall Worldcom oder Enron gehen Anleihebesitzer in der Regel leer aus.
Daher heißt die Devise: unbedingt auf die Bonität des Unternehmens achten und nicht alles auf eine Karte setzen. Allerdings nimmt die Zahl der Anleiheausfälle seit dem Höchststand Ende 2002 drastisch ab. Wer das Risiko dennoch minimieren will, setzt auf Fonds.
Fonds streuen Ausfallrisiken
Hier sind meist um die 200 Papiere versammelt – eine Pleite fiele kaum ins Gewicht. Auf Grund des Dollar-Risikos kommen derzeit Fonds in Frage, die ihren Schwerpunkt auf Euro-Anleihen setzen oder das Währungsrisiko absichern. Wie beispielsweise der Baring High Yield Bond. Fondsmanager Marino Valensise investiert zwar in den USA, ist aber gegen das Währungsrisiko zu 100 Prozent abgesichert.
Euro-Rentenfonds
Fonds:ISIN
1. DIT-Euro Bond Total Return: LU0140355917
2. Stuttgarter Rentenfonds FT: DE0008478108
3. BW-Renta Universal: DE0008491549
Fonds : Wertentwicklung seit 1.1.03
1. DIT-Euro Bond Total Return: 2,1 %
2. Stuttgarter Rentenfonds FT: 1,8%
3. BW-Renta Universal: 1,6%
Corporate-Bond-Fonds
Fonds: ISIN
DIT-Lux Corp. Europa HiYield: LU0110014080
Baring High Yield Bond: IE0032158341
Threadneedle European HiYield: GB0002363447
Fonds : Wertentwicklung seit 1.1.03
DIT-Lux Corp. Europa HiYield: 5,4 %
Baring High Yield Bond: 5,1 %
Threadneedle European HiYield: 3,1 %
Quelle Daten: FVBS, Daten per 4.4.03