Von der Divesment-Entscheidung ebenfalls betroffen ist die Pornografie-Branche, obwohl KLP laut eigenen Angaben auch davor noch nie in derartigen Unternehmen investiert gewesen war. In einer Presseaussendung begründet KLP CEO Sverre Thornes das Vorgehen: "Wir verwalten rund 80 Milliarden US-Dollar für mehr als 1 Million Norweger. Es ist eine große Verantwortung, und deshalb prüfen wir regelmäßig, ob wir dies gut genug tun. Dabei geht es nicht nur darum, was die höchste Rendite bringt, sondern auch darum, dass unsere Investitionen zu einer positiven und nachhaltigen sozialen Entwicklung beitragen. Jetzt, nach intensiven Gesprächen mit unseren Kunden und Eigentümern, haben wir beschlossen, uns aus der Alkohol- und Glücksspielbranche zurückzuziehen und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir auch in Zukunft weiterhin nicht in Pornografie investieren werden."
Alle von KLP verwalteten Fonds verkaufen daher Unternehmen, die mehr als fünf Prozent der Einnahmen aus der Produktion von Alkohol und Glücksspiel erzielen. Die Entscheidung umfasst etwa 40 Unternehmen, die Alkohol produzieren (beispielsweise Heineken oder auch LVMH MOET HENNESSY), und etwa 50 Unternehmen im Bereich der Glücksspielindustrie, darunter etwa auch Norwegian Arcus, BET-AT-HOME.COM, MGM und die Gaming Innovation Group.
Die Investitionen von KLP in diesen beiden Sektoren beliefen sich zusammen auf 320 Millionen US-Dollar (knapp 3 Milliarden NOK).
"Verantwortungsbewusster Alkoholkonsum und Glücksspiel können positive Elemente im Leben der Menschen sein. Wir sind uns jedoch bewusst, dass Alkohol und Spielsucht erhebliche negative Folgen für den Einzelnen und seine Angehörigen sowie hohe Kosten für die Gesellschaft haben. Mit diesen Veränderungen wollen wir die von uns verwalteten Pensionsfonds in andere Unternehmen investieren, die in größerem Umfang zu einer sicheren und besseren Welt für alle beitragen."
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass fünf Prozent der weltweiten Todesfälle pro Jahr auf Alkohol zurückzuführen sind. In Norwegen sind mehr als die Hälfte aller Gewaltfälle auf Alkohol zurückzuführen, und die mit Alkohol verbundenen Kosten werden auf 2 Milliarden US-Dollar (18 Milliarden NOK) jährlich allein in Norwegen geschätzt.
Eine vollständige Liste der knapp 90 betroffenen Unternehmen hat der Pensionsfonds auf seiner Website transparent zur Verfügung gestellt.