Gröschls Mittwochskommentar: 37/2024

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 11.09.2024 11:25 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto

So die erste und – möglicherweise – einzige Debatte zwischen Frau Harris und Herrn Trump ist geschlagen und – Überraschung ;-) – die Welt dreht sich immer noch. Wie schon ex ante angekündigt sind beide Lager der Meinung, dass die/der Ihrige gewonnen hätte. Aus der, mehr oder weniger, objektiven Kommentatoren-Ecke waren die Einschätzungen weniger eindeutig. Persönlich hab ich´s ausgelassen. Kennt wahrscheinlich jeder, wenn einen der Klang einer Stimme schon so herausfordert, dass es auf den Inhalt dann gar nicht mehr ankommt. Nun bei Harris geht´s mir nicht so… ;-)

Ob jetzt der gestrige Auftritt oder die darauffolgende Unterstützung von Taylor Swift Kamala Harris mehr gebracht hat, wage ich nicht zu beurteilen, manchmal ist ein wenig beschriebenes Blatt nicht unbedingt ein Schlechtes, steht zumindest wenig(er) Unsinn drauf. Ob sie allerdings die Emotion wird mitnehmen können, wenn sie nicht polarisiert bzw. das in der Breite nicht schafft, weil sie zu wenige wahrnehmen, wird sich zeigen. Da helfen die Swifties sicher. Dürfte jedenfalls knapp werden die Angelegenheit, wobei die meisten US-Amerikaner deutlich weniger aufgeregt sind als wir Europäer. Wobei so ganz nachvollziehbar ist die Aufregung wahrscheinlich eh nicht. Zum einen wissen wir ja diesmal schon, was uns erwartet und zum anderen dürfte es auch DJ Trump nicht gelingen, die USA innert von vier Jahren in eine Autokratie zu verwandeln, dazu gibt´s dorten viel zu viele einflussreiche Oligarchen. ;-)

Wirtschaftspolitisch sind beide Kandidaten mit den gleichen Problemen konfrontiert, viele von Trump eingeführte Steuererleichterungen laufen 2025 aus und müssten verlängert werden. Da hat auch der Kongress ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Die durchaus sportliche Verschuldungspolitik in den letzten, guten Jahren ist für beide gleich wie lösungsnotwendig. Die Migration ist hüben wie drüben ein super Thema um zu emotionalisieren, wird aber – quod errat demonstrandum - auch durch Mauern nicht gelöst und wird sich nicht freiwillig organisieren und so weiter. America first ist jedenfalls nichts, was die GOP erfunden hat oder intensiver betrieben hätte als sämtliche demokratischen Administrationen.

Wo´s größere Wellen geben könnte, wäre eventuell in der Außenpolitik, weil DJ Trump, der sich ja als der größte Deal Maker aller Zeiten wahrnimmt, möglicherweise wirklich ein bisserl gefährdet ist, erratische Dinge zu tun. Dass es aber dann in der Praxis mit der Umsetzung so leicht vielleicht doch nicht ist, hat ihn Kollege Putin eh auch schon wissen lassen. Kriege lassen sich unter Umständen mit einem Telefonat beginnen, aber zur Beendigung wird es schon einen Plan brauchen. Ähnliches gilt für China; Einfuhrzölle weiter anzuheben, scheint allenthalben das Mittel der Wahl zu sein,  ganz so einseitig wird das ohne Schmerzen dann aber auch nicht klappen. Ob ich allerdings meine Hand dafür ins Feuer legen würde, dass es, sollte DJ Trump knapp verlieren, nicht zu einzelnen durchaus auch gewaltsamen Ausschreitungen kommen kann und wird, weiß ich nicht, für eine Bürgerkrieg wird’s sicher nicht reichen. Hoffentlich! :-)

Anyways, Hey, ein neues frohes Fest, keine Angst es wird vorübergehen. Hey, ein neues frohes Fest, nur Mut, wir werden es durchstehen singen die Roten Rosen in ihrem Weihnachtsalbum (Warten auf´s Christkind, 1998), ich glaub das gilt auch für alle anstehenden Wahlen und potentiell natürlich für die Jahre danach. Was allerdings bei allem gelernten Zweckoptimismus – die Welt ist ja wirklich schon lang nicht mehr untergegangen ;-) - nicht ganz leicht zu sehen ist, wie wir – wurscht wer hier die Führung übernimmt – basierend auf den aktuellen Unwägbarkeiten und Krediten, die wir auf die Zukunft aufgenommen haben, eine Aufwärtstrajektorie finden sollen, bei der alle mitgenommen werden können. Blood, Sweat and Tears und so….

Ob uns, die Kapitalmärkte und die Welt, die römisch-katholische Kirche, die KI oder Taylor Swift retten werden, wo dabei der Unterschied liegt und warum es auch für die Freunde Herberts wichtig ist, sich mit Geschichte zu beschäftigen, erörtern wir vielleicht das nächste Mal. Oder auch nicht… ;-)

Love, Peace & Happiness!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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