Commerzbank-Übernahme: Frage ist nicht ob, sondern wann

Die UniCredit Group hat ihre Beteiligung an der Commerzbank deutlich ausgeweitet und verstärkt damit Spekulationen über eine mögliche Übernahme. Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited, kommentiert die Entwicklungen und sieht die Chancen auf eine vollständige Integration der Commerzbank als wahrscheinlich an – es sei nur eine Frage der Zeit, bis dies geschehe. Markets | 27.09.2024 10:07 Uhr
Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited / © e-fundresearch.com / Federated Hermes Limited
Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited / © e-fundresearch.com / Federated Hermes Limited

Beteiligungserhöhung und Reaktionen der Bundesregierung

Andrea Orcel, CEO der UniCredit Group, stellte Mitte dieser Woche auf einer Konferenz in London seine Strategie bezüglich der Beteiligung an der Commerzbank vor. Die Beteiligung der UniCredit an der Commerzbank wurde kürzlich auf 21% gesteigert, was einer Erhöhung um 11,5% entspricht. Dieser Schritt habe insbesondere bei der deutschen Bundesregierung für Unmut gesorgt. Trotz vorangegangener Gespräche zwischen UniCredit und der Regierung im Vorfeld des Erwerbs der ersten 4,5% der Anteile, stieß die Erhöhung auf Widerstand. Es sei jedoch geplant, den Dialog erneut aufzunehmen.

Orcel habe auf der Konferenz betont, dass eine vollständige Integration der Commerzbank nur mit „breiter Unterstützung der Interessengruppen“ angestrebt werde. Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited betont, dass diese Zustimmung von entscheidender Bedeutung für das weitere Vorgehen sei.

Flexibilität und keine feindliche Übernahme

Orcel selbst bezeichnete die Beteiligung an der Commerzbank als „flexible“ Investition. Alloatti erklärt, dies dürfte bedeuten, dass UniCredit nicht zwingend eine weitere Erhöhung der Anteile vornehmen werde, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen sollten. Zudem strebe die UniCredit keinen Vorstandssitz bei der Commerzbank an, sondern wolle die Bank von außen beraten und beeinflussen.

Eine feindliche Übernahme hält Alloatti in naher Zukunft für unwahrscheinlich: "Die UniCredit Group sei bereit, Geduld zu zeigen und sowohl Aktionäre als auch die deutsche Regierung langfristig von den Vorteilen einer Übernahme zu überzeugen. Gleichzeitig bleibt die HypoVereinsbank, eine Tochtergesellschaft der UniCredit, ein direkter Konkurrent der Commerzbank, was die Situation zusätzlich erschwert."

Aktionärsreaktionen: Union Investment fordert Dialog

Auch auf Seiten der Aktionäre der Commerzbank gibt es Reaktionen. Alloatti berichtet, dass die Fondsgesellschaft Union Investment, die 1,3% der Anteile an der Commerzbank hält, die Bank zu einem offenen Dialog mit der UniCredit Group aufgerufen habe. Einige Aktionäre könnten die verstärkte Beteiligung der UniCredit als Chance sehen, die strategische Position der Commerzbank zu stärken.

Eine Frage des Zeitpunkts, nicht des Ob

In der Einschätzung von Alloatti steht außer Frage, dass die UniCredit Group eine vollständige Übernahme der Commerzbank anstrebt. Dank einer „starken M&A-Währung“ in Form eigener Aktien und ausreichendem Kapital könne die UniCredit Zugeständnisse an die deutsche Regierung machen. Alloattis Fazit: Die Übernahme seit letztlich eine Frage des „Wann“ und nicht des „Ob“.

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