Zehn Aktienmarkt-Trends für 2025 und darüber hinaus

In einer aktuellen Analyse beleuchtet Schroders zehn zentrale Faktoren, die die Aktienmärkte im Jahr 2025 und darüber hinaus prägen könnten. David Philpotts und Lukas Kamblevicius vom QEP Investment Team heben dabei insbesondere die steigende Volatilität, die anhaltende Marktdominanz der USA sowie die Attraktivität bestimmter Anlagesegmente hervor. Zudem thematisieren sie die Bedeutung von KI-Investitionen, ESG-Entwicklungen und globale Diversifikationschancen. Markets | 14.02.2025 10:36 Uhr
Lukas Kamblevicius, Co-Head of QEP Investment Team und David Philpotts, Head of QEP Strategy and Equity Solutions, QEP Investment Team, Schroders / © e-fundresearch.com / Schroders
Lukas Kamblevicius, Co-Head of QEP Investment Team und David Philpotts, Head of QEP Strategy and Equity Solutions, QEP Investment Team, Schroders / © e-fundresearch.com / Schroders

1. Volatilität dürfte zunehmen

Philpotts und Kamblevicius weisen darauf hin, dass sich Anleger nicht von der Stabilität der vergangenen Jahre täuschen lassen sollten. Viele positive Nachrichten seien bereits in den Kursen berücksichtigt, wodurch unerwartete Entwicklungen stärkere Ausschläge verursachen könnten.

2. Hohe Marktkonzentration in den USA bleibt bestehen

Die Experten von Schroders stellen fest, dass die starke Fokussierung auf wenige große US-Titel zwar historisch nicht ungewöhnlich ist, aber dennoch anhält. Fehlbewertungen seien aktuell nicht klar erkennbar, weshalb keine akute Blasengefahr bestehe.

3. KI-Enthusiasmus könnte auf den Prüfstand kommen

Die Autoren erwarten, dass Unternehmen in den kommenden Jahren rund eine Billion US-Dollar in Künstliche Intelligenz investieren werden. Allerdings sei noch unklar, in welchem Ausmaß diese Investitionen tatsächlich zu Effizienzgewinnen führen. Die Kosten für Automatisierung könnten zudem langsamer sinken als erhofft, was den Hype auf die Probe stellen dürfte.

4. US-Aktien bleiben dominant, doch regionale Diversifikation gewinnt an Bedeutung

Nach Einschätzung von Schroders hat sich der US-Markt in den vergangenen Jahrzehnten vom Rest der Welt abgesetzt, und dieser Trend dürfte anhalten. Allerdings seien US-Aktien hoch bewertet, während sich in Europa und Japan zunehmend attraktive Alternativen abzeichnen. Eine breitere geografische Streuung könnte daher sinnvoll sein.

5. Value-Aktien rücken wieder in den Fokus

Während das Jahr 2024 für Value-Strategien erneut schwierig war, sehen Philpotts und Kamblevicius Chancen für eine Trendwende. Besonders außerhalb der USA haben günstig bewertete Aktien mit soliden Fundamentaldaten bereits besser abgeschnitten.

6. Small-Caps bieten selektive Chancen

Die Autoren betonen, dass viele Small-Caps zwar günstig erscheinen, aber strukturelle Schwächen aufweisen. Rund 75 % der kleineren US-Unternehmen seien bilanziell als „gefährdet“ einzustufen. In Europa erschweren wirtschaftliche Unsicherheiten die Lage, während japanische Small-Caps vergleichsweise solide finanziert sind. Eine breit angelegte Small-Cap-Rallye halten sie jedoch für unwahrscheinlich.

7. Schwellenländer erfordern ein gezieltes Risikomanagement
Laut Schroders hängen die Perspektiven für Emerging Markets maßgeblich von politischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Entscheidend seien die Entwicklung der US-Handelspolitik, potenzielle Zollerhöhungen, die Geldpolitik der Fed und Chinas Fähigkeit, den Binnenkonsum anzukurbeln. Aufgrund dieser Unsicherheiten empfehlen die Experten einen selektiven Investmentansatz.

8. US-Dollar: Stabilität kurzfristig, Risiken langfristig

Die Experten von Schroders gehen davon aus, dass der US-Dollar kurzfristig von hohen Zinsen profitieren wird. Allerdings könnten langfristige Faktoren – insbesondere die wachsende US-Staatsverschuldung und fiskalische Risiken – eine Abwertung begünstigen.

9. ESG bleibt trotz schwacher Performance relevant

Nach Einschätzung von Philpotts und Kamblevicius hat die schwache Performance vieler ESG-Portfolios vor allem mit der Dominanz großer Technologieaktien zu tun. Dennoch beobachten sie Fortschritte: Immer mehr Unternehmen setzen sich Emissionsziele, und das Kundeninteresse an nachhaltigen Investments wächst. Entscheidend sei jedoch eine durchdachte Umsetzung.

10. Langfristiger Ausblick: Höhere Zinsen und anhaltende Unsicherheit

Schroders erwartet, dass sich Anleger an niedrigere Renditen gewöhnen müssen, insbesondere in den USA. Aufgrund der hohen Bewertungen seien hier die Ertragschancen begrenzt. Außerhalb der USA könnten Aktien durch günstigere Bewertungen und mögliche Währungsgewinne attraktiver werden. Zudem dürfte ein dauerhaft höheres Zinsumfeld schlecht geführte Unternehmen vor Herausforderungen stellen.

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