1. Volatilität dürfte zunehmen
Philpotts und Kamblevicius weisen darauf hin, dass sich Anleger nicht von der Stabilität der vergangenen Jahre täuschen lassen sollten. Viele positive Nachrichten seien bereits in den Kursen berücksichtigt, wodurch unerwartete Entwicklungen stärkere Ausschläge verursachen könnten.
2. Hohe Marktkonzentration in den USA bleibt bestehen
Die Experten von Schroders stellen fest, dass die starke Fokussierung auf wenige große US-Titel zwar historisch nicht ungewöhnlich ist, aber dennoch anhält. Fehlbewertungen seien aktuell nicht klar erkennbar, weshalb keine akute Blasengefahr bestehe.
3. KI-Enthusiasmus könnte auf den Prüfstand kommen
Die Autoren erwarten, dass Unternehmen in den kommenden Jahren rund eine Billion US-Dollar in Künstliche Intelligenz investieren werden. Allerdings sei noch unklar, in welchem Ausmaß diese Investitionen tatsächlich zu Effizienzgewinnen führen. Die Kosten für Automatisierung könnten zudem langsamer sinken als erhofft, was den Hype auf die Probe stellen dürfte.
4. US-Aktien bleiben dominant, doch regionale Diversifikation gewinnt an Bedeutung
Nach Einschätzung von Schroders hat sich der US-Markt in den vergangenen Jahrzehnten vom Rest der Welt abgesetzt, und dieser Trend dürfte anhalten. Allerdings seien US-Aktien hoch bewertet, während sich in Europa und Japan zunehmend attraktive Alternativen abzeichnen. Eine breitere geografische Streuung könnte daher sinnvoll sein.
5. Value-Aktien rücken wieder in den Fokus
Während das Jahr 2024 für Value-Strategien erneut schwierig war, sehen Philpotts und Kamblevicius Chancen für eine Trendwende. Besonders außerhalb der USA haben günstig bewertete Aktien mit soliden Fundamentaldaten bereits besser abgeschnitten.
6. Small-Caps bieten selektive Chancen
Die Autoren betonen, dass viele Small-Caps zwar günstig erscheinen, aber strukturelle Schwächen aufweisen. Rund 75 % der kleineren US-Unternehmen seien bilanziell als „gefährdet“ einzustufen. In Europa erschweren wirtschaftliche Unsicherheiten die Lage, während japanische Small-Caps vergleichsweise solide finanziert sind. Eine breit angelegte Small-Cap-Rallye halten sie jedoch für unwahrscheinlich.
7. Schwellenländer erfordern ein gezieltes Risikomanagement
Laut Schroders hängen die Perspektiven für Emerging Markets maßgeblich von politischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Entscheidend seien die Entwicklung der US-Handelspolitik, potenzielle Zollerhöhungen, die Geldpolitik der Fed und Chinas Fähigkeit, den Binnenkonsum anzukurbeln. Aufgrund dieser Unsicherheiten empfehlen die Experten einen selektiven Investmentansatz.
8. US-Dollar: Stabilität kurzfristig, Risiken langfristig
Die Experten von Schroders gehen davon aus, dass der US-Dollar kurzfristig von hohen Zinsen profitieren wird. Allerdings könnten langfristige Faktoren – insbesondere die wachsende US-Staatsverschuldung und fiskalische Risiken – eine Abwertung begünstigen.
9. ESG bleibt trotz schwacher Performance relevant
Nach Einschätzung von Philpotts und Kamblevicius hat die schwache Performance vieler ESG-Portfolios vor allem mit der Dominanz großer Technologieaktien zu tun. Dennoch beobachten sie Fortschritte: Immer mehr Unternehmen setzen sich Emissionsziele, und das Kundeninteresse an nachhaltigen Investments wächst. Entscheidend sei jedoch eine durchdachte Umsetzung.
10. Langfristiger Ausblick: Höhere Zinsen und anhaltende Unsicherheit
Schroders erwartet, dass sich Anleger an niedrigere Renditen gewöhnen müssen, insbesondere in den USA. Aufgrund der hohen Bewertungen seien hier die Ertragschancen begrenzt. Außerhalb der USA könnten Aktien durch günstigere Bewertungen und mögliche Währungsgewinne attraktiver werden. Zudem dürfte ein dauerhaft höheres Zinsumfeld schlecht geführte Unternehmen vor Herausforderungen stellen.
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