Personaloffensive & Niederlassungseröffnung: Flossbach von Storchs neue Strategie für Österreich

Markets | 28.03.2025 10:40 Uhr
© e-fundresearch.com / Flossbach von Storch SE
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Im Rahmen einer Pressekonferenz, an der auch die Redaktion von e-fundresearch.com teilgenommen hat, hat die Flossbach von Storch SE den offiziellen Start ihres neuen Standorts in Wien bekannt gegeben. Nach fast einem Jahrzehnt kontinuierlicher Marktpräsenz in Österreich unterstreicht das Unternehmen damit seine langfristige strategische Ausrichtung auf den österreichischen Markt. Die neue Niederlassung im historischen „Haus am Schottentor“ soll als lokaler Ankerpunkt für den Fondsvertrieb sowie die Betreuung professioneller Investoren dienen.

Ausbau mit Ansage: Standort, Team und Vision

Bereits im Dezember 2024 wurde die Eröffnung des neuen Büros angekündigt. Die Leitung der Niederlassung übernimmt Roland Sinkovits, der zugleich als Head of Sales Österreich fungiert. Unterstützt wird er dabei von Alexander Ebner, der im April 2024 vom Raiffeisenverband Salzburg zu Flossbach von Storch gewechselt war. Das wachsende Team wird seit Januar 2025 zudem durch zwei weitere erfahrene Branchenkenner verstärkt: Sonja Rücker-Böhm, zuletzt bei Columbia Threadneedle, und Michael Hochmair, vormals Bank Gutmann, sind als Client Service Manager neu an Bord.

„Österreich ist für uns ein sehr wichtiger Markt – und wir wollen auch dort nah an unseren Partnern sein“, betont Kurt von Storch, Gründer und Eigentümer der Flossbach von Storch SE. Der Schritt nach Wien spiegle die wachsende Bedeutung des hiesigen Geschäfts wider.

Ein Schritt mit Symbolkraft – und langer Vorgeschichte

„Eigentlich war dieser Schritt längst überfällig“, betonte Kurt von Storch beim Pressegespräch in Wien. Seit 2016 wird der österreichische Markt systematisch von Flossbach von Storch betreut – zunächst ohne physische Präsenz, dafür aber mit wachsendem Kundenstamm. Heute betreut das Unternehmen etwa zwei Milliarden Euro an Kundengeldern in Österreich – eine Zahl, die laut von Storch ohne große Vertriebsoffensive erreicht wurde. Der Fokus liegt auf dem Publikumsfondsgeschäft, eine aktive Vermarktung der Vermögensverwaltung ist in Österreich vorerst nicht geplant.

Keine aggressiven Ziele, aber klare Ambitionen

Trotz des klaren Bekenntnisses zur Region setzt das Unternehmen auf organisches Wachstum. Von Storch lehnt Zielvorgaben à la „wir wollen in fünf Jahren XY Milliarden Euro Assets haben“ ab. Der Erfolg der vergangenen Jahre sei nicht durch lautstarke Expansion, sondern durch Überzeugungsarbeit und Produktqualität zustande gekommen – ein Weg, dem man weiterhin treu bleiben will.

Investmentphilosophie: Stabilität durch fünf Prinzipien

Im Zentrum der Anlagestrategie steht weiterhin das firmeneigene „Pentagramm“ – fünf Investmentprinzipien, die laut von Storch seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1999 maßgeblich zur Stabilität und Reputation beigetragen haben: Diversifikation, Qualität, Flexibilität, Solvenz und Werthaltigkeit. In schwierigen Marktphasen wie der Dotcom-Blase, der Finanzkrise oder der Corona-Pandemie habe sich dieser Ansatz bewährt. Ziel sei es, die Kaufkraft der Kundenvermögen langfristig zu erhalten.

Aktives Management als Daseinsberechtigung

Kurt von Storch bezog im Rahmen der Pressekonferenz auch klar Stellung zur Rolle des aktiven Managements in einem zunehmend passiven Marktumfeld. Die starke Konzentration auf wenige Technologiewerte in den großen US-Indizes sieht er kritisch: „Unsere Daseinsberechtigung liegt darin, durch aktives Investieren echten Mehrwert zu schaffen. Wenn uns das nicht gelingt, wird es uns irgendwann nicht mehr geben.“ Genau darin unterscheide man sich von passiven Strategien – auch in Zeiten, in denen diese besonders gefragt sind.

ESG: Maßvoll und eigenständig

Auf die Frage nach der ESG-Ausrichtung erklärte von Storch, dass alle Publikumsfonds von Flossbach von Storch als Artikel-8-konform klassifiziert seien. Der Fokus liege jedoch nicht auf regulatorischer Signalwirkung, sondern auf inhaltlicher Konsistenz: „Wir schließen Waffenhersteller und politisch abhängige Geschäftsmodelle aus – aber wir wollen uns nicht ideologisch festlegen.“ ESG sei wichtig, werde aber mit Augenmaß und wirtschaftlicher Vernunft umgesetzt.

Eigentümerstruktur auf Langfristigkeit ausgelegt

Ein weiteres Signal für Kontinuität: Die Flossbach von Storch SE wurde von einer deutschen AG in eine europäische SE umgewandelt. Zudem haben Kurt von Storch und Dr. Bert Flossbach ihre Unternehmensanteile in Familienstiftungen eingebracht. Ziel ist es, die unternehmerische Unabhängigkeit auch langfristig zu sichern – unabhängig von personellen Veränderungen oder Erbschaftsfragen.

Historische Adresse mit moderner Ausrichtung

Der neue Standort im „Haus am Schottentor“ ist nicht nur logistisch günstig gelegen, sondern hat auch symbolischen Charakter: Das traditionsreiche Gebäude war über Jahrzehnte hinweg Sitz namhafter Finanzinstitutionen und gilt als eine der angesehensten Adressen der Wiener Finanzszene. Mit dem neuen Büro will Flossbach von Storch dort anknüpfen – mit dem Anspruch, ein moderner, verlässlicher und langfristig denkender Partner für österreichische Investoren zu sein.

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