Gröschls Mittwochskommentar: 15/2025

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 09.04.2025 09:36 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto

Wer kann sich noch erinnern, was wir im Jahr 2000 gesungen haben : The Day The NASDAQ Died (zur Melodie von Don McLeans American Pie)

A long, long week ago I can still remember how the market used to make me smile. What I'd do when I had the chance Is get myself a cash advance And add another tech stock to the pile. But Alan Greenspan (geht auch mit Donald Trump ;-)) made me shiver With every speech that he delivered Bad news on the rate (this time it´s Tariffs)  front Still I'd take one more punt I can't remember if I cried When I heard about the CPI (reciprocals) I lost my fortune and my pride The day that NASDAQ died So bye-bye to my piece of the pie Now I'm gettin' calls for margin' Cause my cash account's dry It's just two weeks from a new all-time high And now we're right back where we were in July We're right back where we were in July Did you buy stocks you never heard of? QCOM at 150 or above?' Cos George Gilder told you so Now do you believe in Home Depot? Can Wal-Mart save your portfolio? And can you teach me what's a P/E ratio? Well, I know that you were leveraged too So you can't just take a long-term view Your broker shut you down No more margin could be found I never worried on the whole way up Buying dot coms from the back of a pickup truck But Friday I ran out of luck It was the day the NAAAASDAQ died I started singin' Bye-bye to my piece of the pie Now I'm gettin' calls for margin' Cause my cash account's dry It's just two weeks from a new all-time high And now we're right back where we were in July Yeah we're right back where we were in July.

Schön laut singen, wobei wir das Ende des Liedes noch gar nicht erreicht haben! :-) Dass es beim Platzen einer Blase immer nur zwei Kategorien von Investoren gibt, jene, die bis zum Platzen und die, die danach recht haben, gibt, haben wir ja schon mehrfach besprochen. Spannend (in the odd sense of the word ;-))  ist allerdings, dass das Türchen, durch das dann alle auf einmal hinauswollen, jedes Mal erstaunlich eng ist und nicht nur das Kind mit dem Bad, sondern gleich ganze Sportbecken mit ausgeleert werden; es also zu Abverkäufen bei fast allem kommt, was Liquidität bietet, weil´s irgendwen (oder gleich einige ;-)) völlig am falschen Fuß erwischt, sie ob der eingegangenen Verpflichtungen zu Nachschüssen (Margin Calls) gezwungen werden, mithin Liquidität bereitstellen müssen und diese dort herholen, wo´s am leichtesten geht. Das wiederum führt dazu, dass sich der Abwärtsdruck von den Aktienmärkten auf die Anleihenmärkte bis hin zu Gold etc ausdehnt. Was wiederum Einfluss auf die Algorithmus gesteuerten Strategien hat, die dann auch irgendwann zu drehen beginnen und die allgemeine Abwärtsbewegung verstärken.

Dann, ein paar Tage nach Beginn der Korrektur, kommt es bei den größeren Markteilnehmern, die bis dahin ihre Hausaufgaben gemacht haben, zu Allokationsanpassungen bzw. Risikomanagement getrieben zu Positionsabstockungen. Ist das passiert, sind wir schon fast am Ende bzw. nahe an der Kapitulation. Was dann noch fehlt sind Frau und Herr Kleinanleger, die entweder noch nichts mitbekommen haben (diesmal unwahrscheinlich) oder aber bis dahin den Schmerz ertragen haben, weil irgendwer ihnen eingeredet hat, dass es eh gleich wieder steigen muss und sie´s jetzt einfach nicht mehr aushalten, weil nicht nur die Gewinne der letzten Jahre (if any), sondern auch der Urlaub, das neue Dach oder die Ausbildung der Kinder furt sind.

Um die Sache ein bisserl spannender zu machen, manifestieren sich am Weg nach unten immer Mal wieder Bullen-Fallen (gestern), wo der Markt so tut als wär´s das gewesen, ein paar reingreifen, um denen, die den ersten Schwung verpasst haben, eine zweite Chance zum Verkaufen zu geben. Kann man handeln, funktioniert aber nicht immer. *lol*

Voll blöd das Ganze also! Gefühlsmäßig befinden wir uns innert der fünf Phasen des Ablebens irgendwo zwischen Phase 3 (Verhandeln) und Phase 4 (Depression). Unterm Strich stirbt aber natürlich die Hoffnung immer zuletzt. :-) Beobachten wir die Situation also mit professioneller Gelassenheit, trinken unseren Glückstee, denken an die längst verblichene Queen und haltens nach den Briten: Keep Calm and Carry on!

May the Force be with you!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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Florian Gröschls obiger Kommentar stellt eine Markteinschätzung aufgrund von selbstentwickelten Systemen und persönlichen Erfahrung dar. Keinesfalls ist obiger Kommentar eine Empfehlung oder Meinung der ARC und/oder Florian Gröschl, Positionen welcher Art auch immer einzugehen.

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