LLB Semper Real Estate wird abgewickelt: Fonds stößt an Liquiditätsgrenze

Die LLB Immo KAG zieht Konsequenzen: Nach der bereits 2023 verhängten Aussetzung der Rücknahme kündigt sie nun die Verwaltung ihres Immobilienfonds LLB Semper Real Estate – die Abwicklung beginnt im Oktober 2025. Hintergrund sind massive Mittelabflüsse und ein herausforderndes Marktumfeld. Markets | 25.04.2025 16:02 Uhr
© e-fundresearch.com / Canva
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Die LLB Immo Kapitalanlagegesellschaft hat am 23. April 2025 angekündigt, die Verwaltung ihres offenen Immobilienfonds LLB Semper Real Estate mit Stichtag 23. Oktober 2025 zu beenden. Damit wird der Fonds – aufgelegt 2004 gemäß österreichischem Immobilieninvestmentfondsgesetz – endgültig abgewickelt.

Liquiditätsprobleme trotz Immobilienverkäufen

Die Entscheidung kommt nach einer zweijährigen Phase erheblicher Liquiditätsprobleme. Bereits im Oktober 2023 musste die Rücknahme von Fondsanteilen ausgesetzt werden, um die Bewirtschaftung im Sinne aller Anleger sicherzustellen. Zwar sei es in der Zwischenzeit gelungen, 15 Immobilienobjekte zu veräußern, jedoch habe die Liquidität nicht ausgereicht, um sämtliche Rückgabewünsche zu bedienen und gleichzeitig die gesetzlich geforderte Mindestliquidität zu gewährleisten.

„Trotz großer Anstrengungen seitens der LLB Immo KAG und dem Abschluss von 15 Objektverkäufen seit der Aussetzung ist es nicht gelungen, ausreichend Liquidität zu schaffen“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Nach Prüfung aller Optionen und mit Zustimmung der FMA habe man sich zur ordentlichen Kündigung der Fondsverwaltung entschlossen.

Der Schritt erfolgt laut Gesellschaft „zur Sicherstellung der Anlegergleichbehandlung“, da eine Wiederaufnahme der Rücknahme des Rückgabepreises nicht nachhaltig umsetzbar sei. Ab dem 24. Oktober 2025 startet die Abwicklung – eine erste Teilauszahlung an Investoren wird für das vierte Quartal 2025 erwartet.

Branchenweite Herausforderungen für offene Immobilienfonds

Der Fall des LLB Semper Real Estate ist ein prominentes Beispiel für die Herausforderungen, denen offene Immobilienfonds derzeit gegenüberstehen. Die Branche steht unter Druck: Allein im ersten Quartal 2025 verzeichnete der österreichische Immobilienfondsmarkt laut VÖIG Nettoabflüsse von rund 347 Millionen Euro und setzte somit die Talfahrt nach 2024 (1,64 Mrd. EUR Nettoabflüsse) und 2023 (1,72 Mrd. EUR Nettoabflüsse) weiter fort.

Die geplante Gesetzesnovelle, die Rückgabefristen für Immobilienfondsanteile neu regeln soll, kommt für diesen Fonds zu spät. Anleger müssen sich nun auf einen geordneten, aber komplexen Rückführungsprozess einstellen.

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