Was bedeutet „Risiko“ und was verstehen wir unter Opportunitäten? Das Verständnis von Risiko in der Finanzbranche wurde maßgeblich von Harry Markowitz geprägt, der es eng mit Volatilität (Wertschwankung) verknüpft hat. Höhere Volatilität bedeutet ein höheres Risiko für ein Investment, und bei höherem Risiko sollte auch der potenzielle Ertrag entsprechend sein. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort "potenziell". Ein höheres Risiko bedeutet nicht zwangsläufig eine bessere Performance. Aber es öffnet die Tür zu potenziell höheren Erträgen.
In der Asset Allokation stehen wir ständig vor der Herausforderung, die Risiken, Chancen und Opportunitätskosten verschiedener Assetklassen abzuwägen. Unser Ziel ist ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio. Beispielsweise verspricht eine höhere Aktienquote potenziell höhere Erträge, gleichzeitig aber steigt auch das Verlustpotenzial. Wie können wir dieses Risiko nun minimieren?
An dieser Stelle kommt unser antizyklischer Ansatz ins Spiel. Anleger handeln oft nicht rational, sondern lassen sich von Emotionen leiten. Dies kann zu Marktübertreibungen sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht führen. Volatilität kann als eine Art Pendelbewegung betrachtet werden. Wir versuchen, negative Stimmungen aufzugreifen, um in den Markt einzusteigen, wenn wir glauben, das Verlustpotenzial minimieren zu können.
Antizyklisches Investieren bedeutet daher, zu investieren, wenn wir der Meinung sind, dass die betrachtete Assetklasse eine höhere Wahrscheinlichkeit für positive Erträge bietet. Wir suchen daher nach Assetklassen mit einer asymmetrischen Verteilung.
Hierbei geht es nicht immer nur um das Erhöhen von Quoten, sondern auch darum, sie bei günstiger Marktstimmung auf einem neutralen Niveau zu halten.
Derartige Opportunitäten sind ein rares Gut am Finanzmarkt, am Ende wird der geduldige Investor aber (in der Regel) belohnt.
„Success means being very patient, but aggressive when it's time.” – Charlie Munger
