Angezählt: Die lockere Geldmarktpolitik in den USA könnte bald Geschichte sein

Nun da die US-Wirtschaft wieder mehr Stärke zeigt und der Arbeitsmarkt sowie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal gestiegen sind, wird die Fortsetzung dieser ultralockeren Geldmarktpolitik infrage gestellt. Ein Anleihehändler, ein Chefvolkswirt und eine Analystin von Natixis Global Asset Management erörtern nachfolgend, ob die Beendigung der Fed-Anleihekäufe im Oktober zu übertriebenen Reaktionen der Märkte führen könnte. Natixis Investment Managers | 16.10.2014 10:50 Uhr
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Sie gehen auch der Frage nach, wann die Fed die Zinsen erhöht, ob die Bank von England ebenfalls vor einer Zinserhöhung steht und was dies für die Anleger bedeutet. 

Jörg Knaf, Executive Managing Director - DACH Countries Member of NGAM International Executive Committee Natixis Global Asset Management 

"Es ist viel einfacher die Volatilität einer Anlageklasse als dessen Ertragschancen vorauszusagen. Dies erklärt auch, warum die Leitindizes und Benchmarks immer unbedeutender für Anleger bei ihrer Suche nach moderat positiven Ertragsquellen werden. Denn um durch Marktturbulenzen und politische Risiken verursachte Verluste zu vermeiden, führt kein Weg an Absolute Return und Alternative-Strategien vorbei. Nur so kann man sein Portfolio effektiv diversifizieren." 

Michael Gladchun, AnleihehändlerLoomis, Sayles & Company 

"Wir rechnen noch in diesem Monat mit der Beendigung der Fed-Anleihenkäufe. Diese sollte aus unserer Sicht eher unspektakulär über die Bühne gehen und geringe Auswirkungen auf die Märkte haben. Der Offenmarktausschuss (FOMC) hat das Auslaufen des Programms bereits vor einiger Zeit eindeutig angekündigt. Die Anpassung der Märkte an eine künftig noch stärkere Drosselung der Anleihekäufe ist also nicht weiter problematisch. Die übertriebenen Reaktionen der Märkte im letzten Jahr, auch „tapering tantrum“ genannt, wurden nicht vom Tapering an sich ausgelöst. Vielmehr mussten sich die Märkte an das frühere als ursprünglich erwartete Ende des Anleihe-Ankaufprogramms anpassen. 

Der FOMC hat sehr erfolgreich zwischen dem Einsatz der Fed-Bilanz und der Zinserwartungslenkung als zwei unterschiedlichen Instrumenten der Geldmarktpolitik differenziert. Die Märkte erwarten vom Anleihe-Ankaufprogramm der Fed heute keine Signale zur Zinsentwicklung mehr. Vielmehr orientieren sie sich für Zinsprognosen – ähnlich wie die Fed –an den Konjunkturdaten und verfolgen Indikatoren wie die Arbeitsmarktentwicklung. 

Könnte die Fed die Zinsen früher anheben als erwartet? 

Die erste Zinserhöhung erwarten wir im dritten Quartal 2015. Kurzfristig sollten die für die Kerninflation relevanten Kennziffern nur unwesentlich anziehen. Die Lohninflation beachten wir dabei sehr genau, da sie vermutlich zulegen wird und Druck auf die Fed-Präsidentin Janet Yellen und den FOMC ausüben wird - allerdings nicht in diesem, sondern erst im nächsten Jahr. 

Angesichts der bisher von der Fed erzielten Fortschritte beim Arbeitsmarkt, würden sich die „Hardliner“ des FOMC künftig selbst durch einen leichten Inflationsanstieg weiter in ihrer Haltung bestätigt sehen. Vermutlich werden sie weiter auf einen noch schnelleren Übergang zu einer weniger expansiven Geldmarktpolitik der Fed drängen. Das Augenmerk liegt derzeit allerdings weniger auf der Geschwindigkeit des Taperings, als auf der Erwartungslenkung der Fed zur bevorstehenden Zinsentwicklung. Diese Diskussion dürfte künftig noch intensiver geführt werden, je stärker die traditionellen Kennziffern zu Arbeitslosigkeit und Inflation sich ihren Zielwerten nähern. Allerdings geben die Fed-Präsidentin Yellen und der FOMC dem Druck der „Hardliner“ nicht nach, so lange die Arbeitsmarkt-Indikatoren weiterhin Überkapazitäten signalisieren und die Inflationserwartungen stabil bleiben."

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