DNCA Investments Fondsmanager de Maack: "Die Inflation ist zurück"

Mit dem Anstieg des Ölpreises meldet sich die Inflation zurück, schreibt Igor de Maack, Fondsmanager bei dem französischen Asset Manager DNCA Investments, in seinem aktuellen Marktkommentar. Nicht nur, dass sie die Produktionskosten der Unternehmen und die Kosten der verarbeitenden Industrie in die Höhe treibe, sie werde nun auch vom Inflationsdruck auf die Arbeitskosten begleitet. „Angesichts des quantitativen und qualitativen Mangels an Arbeitskräften dürfte dieser Druck anhalten,“ so der Fondsmanager des zu Natixis Investment Managers gehörenden französischen Investmenthauses. Natixis Investment Managers | 11.09.2018 10:25 Uhr
Igor de Maack, Fondsmanager, DNCA / © Natixis Investment Managers
Igor de Maack, Fondsmanager, DNCA / © Natixis Investment Managers
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"Mit dem Anstieg des Ölpreises meldet sich die Inflation zurück. Nicht nur, dass sie die Produktionskosten der Unternehmen und die Kosten der verarbeitenden Industrie in die Höhe treibt, sie wird nun auch vom Inflationsdruck auf die Arbeitskosten begleitet. Nach den Vereinigten Staaten lässt nun Europa den neuesten Zahlen zufolge Anzeichen eines erhöhten Lohnauftriebs (+2,2 %) erkennen, ganz wie Japan (+3,6 %). Angesichts des quantitativen und qualitativen Mangels an Arbeitskräften dürfte dieser Druck anhalten. Das ist zwar eine gute Nachricht für die Angestellten, doch müssen die Firmen diesen Lohndruck über höhere Preise weitergeben können.  

Die Inflation spiegelt sich auch in den Bewertungen und Marktkapitalisierung amerikanischer Unternehmen wider: Nach Apple hat Amazon die 1 Billion-Dollar-Marke geknackt. Nicht zuletzt dank Aktienrückkäufen in Rekordhöhe (oberhalb des Volumens der Anleihenkäufe der EZB) notieren US-Aktien weiterhin in geradezu unverschämten Höhen, während das Gefälle zu den weitaus schwächer abschneidenden europäischen Papieren wächst. Doch es gibt einen Silberstreifen am Horizont: Erstmals wurde wieder eine Woche mit positiven Zuflüssen (in Höhe von 300 Mio. US-Dollar) bei europäischen Aktien verzeichnet, nachdem diese zuvor fünfundzwanzig Wochen lang Netto-Abflüsse verbuchen mussten.  

Dass Europa ein Sorgenkind bleibt, liegt auch an Italien, das seinen europäischen Partnern in Kürze seinen Haushaltsentwurf vorlegen muss. Die zunehmende Stärke Salvinis auf der politischen Bühne Roms dürfte auf eine Einigung auf ein höheres, wenn auch kontrolliertes Defizit (unter 2,5 %) hinauslaufen. Schon jetzt ist die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen wieder gefallen. Der Risikoaufschlag hat sich damit zwar nicht ganz in Luft aufgelöst, doch die Aussichten auf eine Regierungsübernahme durch die Lega und ihre Verbündeten aus der rechten Mitte nach einem Scheitern der jetzigen Koalition sind nicht mehr allzu gering – und den Märkten womöglich lieber als die Allianz der Widersprüche, unter der Italien derzeit leidet." 

Igor de Maack, Fondsmanager, DNCA

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