Was wäre, wenn die französische Zinskurve gar keine Reaktion auf steigende Risiken wäre, sondern eine Rückkehr zur Normalität?

Der Renditeanstieg französischer Staatsanleihen muss laut Jon Levy, Makrostratege bei Loomis Sayles, nicht zwingend ein Risikozeichen sein. Er sieht darin eine mögliche Rückkehr zur geldpolitischen Normalität - während deutsche Bundesanleihen mit ihren aktuell niedrigeren Renditen den eigentlichen Ausreißer darstellen. Natixis Investment Managers | 09.10.2025 14:33 Uhr
Jon Levy, Makrostratege beim US-amerikanischen Investmenthaus Loomis Sayles / © e-fundresearch.com / Loomis Sayles
Jon Levy, Makrostratege beim US-amerikanischen Investmenthaus Loomis Sayles / © e-fundresearch.com / Loomis Sayles

Die meisten Kommentatoren führen den Renditeanstieg der französischen Staatsanleihen auf die politische Instabilität und das damit verbundene Risiko für die Haushaltskonsolidierung zurück. Jon Levy, Makrostratege beim US-amerikanischen Investmenthaus Loomis Sayles, zieht eine alternative Interpretation in Betracht: „Was wäre, wenn die französische Zinskurve nicht eine Reaktion auf steigende Risiken wäre, sondern eine Rückkehr zur „Normalität“ widerspiegeln würde?“

Er geht von der Frage aus, wie denn ein „normaler” Zinszyklus in Europa aussehen müsste und zieht als Referenz die Phase vor der Staats-/Bankenkrise und den Negativzinsen und dem Inflationsschock/Zinsanstieg nach COVID heran. In diesem Zeitraum von 2003 bis 2005 lag die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen im Durchschnitt bei 3,8% und bewegte sich in einer Spanne von 3,0% bis 4,5%.

Levy: „Wir glauben, dass diese Spanne ein „normales” Verhältnis zwischen der Rendite 10-jähriger europäischer Staatsanleihen und dem Leitzins darstellen könnte.“

Dementsprechend würden die aktuellen französischen und italienischen Zinsstrukturkurven recht normal aussehen und die Bundesanleihe – mit einer 10-Jahres-Rendite von rund 2,7% – wäre der Ausreißer.

Levy: „Eine wichtige Frage ist hier, ob die Entwicklungen der Geldpolitik und der Vermögensallokation der letzten Jahre dazu führen werden, dass die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen weiterhin näher am Leitzins liegen als in der Vergangenheit. Oder ob der „Bund“ möglicherweise von vorübergehenden Faktoren beeinflusst wird und seine Rendite letztendlich steigen wird, insbesondere wenn die EZB ihren Leitzins für einige Zeit bei 2 Prozent belässt. Es gibt durchaus das Szenario, in dem die Renditen der langfristigen Bundesanleihen im Laufe der Zeit steigen, Frankreich und Italien jedoch stärker an den Leitzins gebunden bleiben und sich eine beständigere Form der Zinsstrukturkurve herausbildet. Somit hätte die französische Politik die Renditen der langfristigen Staatsanleinen Frankreichs möglicherweise einfach auf ein ganz normales Niveau gebracht.“

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