Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, weist in seinem aktuellen „Strategy Weekly“ darauf hin, dass die Banken immer noch etwa 4% unter ihrem Stand vom 18. März, dem Tiefststand des EuroStoxx im Jahr 2020, notieren.
Botte: „Etwa drei Viertel der Häuser haben ihre Dividenden reduziert oder gestrichen. Die Rezession erhöht die risikogewichteten Aktiva und damit den Kapitalbedarf. Die P2R-Reform (Säule 2 der Eigenkapitalverordnun) schafft Anreize für die Banken, nachrangige Schuldverschreibungen (25% Tier2, 18,75% AT1) zu emittieren. Der Bedarf an Tier-1- und Tier-2-Emissionen wird Dutzende von Milliarden Euro ausmachen. Sollten der Markt Schwierigkeiten haben, diese Emissionen aufzunehmen, könnten die Bankaktien weiter geschwächt werden.
In den USA wies die Fed in ihrem halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht darauf hin, dass die finanziellen Folgen Pandemie Banken und andere Finanzinstitute schwer belasten wird. Die Hebelwirkung in Hedge-Fonds kann zu ungeordneten Notverkäufen von Vermögenswerten führen, um Margin Calls zu erfüllen. Massive MBS-Käufe seit März haben in der Tat zu steigenden Margenforderungen geführt, da die Kreditgeber beispielsweise ihr Zinsrisiko abgesichert haben. Der Anstieg der Ausfallraten auf den risikoreichen Kreditmärkten (Leveraged Loans, Mid Market) wird die Kreditgeber, einschließlich der CLOs, belasten. Die Intervention der Fed ist kein Allheilmittel. Ihr Präsident Jerome Powell erinnerte letzte Woche daran, dass die Geldpolitik kein Ersatz für Staatsausgaben sein kann.“
Den kompletten Wochenbericht von Axel Botte und die dazugehörigen Daten finden Sie hier im englischen Original des „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.