Botte: „Die Stimmung gegenüber den europäischen Aktienmärkten hat sich seit dem Vorschlag des EU-Konjunkturprogramms erheblich verbessert. Der Anstieg des Euro auf USD 1,13 unterstreicht das Vertrauen der Anleger in die Eurozone. Aus dem Dollar heraus werden Positionen in Risikoaktiva wie Aktien, Rohstoffe, Kredite oder sogar CLO-Tranchen eingegangen. Der Carry Trade von 2009 könnte sich wiederholen.
Die beispiellose Bereitstellung von Liquidität durch die Zentralbanken ist nach wie vor die Hauptursache für den heftigen Anstieg der Preise risikoreicher Vermögenswerte seit ihrem Tiefpunkt im März. Die durch die Lockerung der Geldpolitik hervorgerufene übermäßige Nachfrage nach Vermögenswerten überrascht den bärischen Konsens, der sich mit dem Einbruch der Wirtschaftstätigkeit gebildet hatte. Die spekulative Netto-Short-Positionierung in Aktien auf S&P-Futures ging in der vergangenen Woche von extremen Niveaus zurück; pessimistische Anleger kapitulieren.
Die Auflösung von Short-Positionen hat große Ausschläge bei den Vermögenspreisen ausgelöst, die in keiner Beziehung zu den zugrunde liegenden Fundamentaldaten stehen. Die jüngsten Daten deuten jedoch darauf hin, dass der April tatsächlich der Tiefpunkt des Zyklus war. Die Dienstleistungsaktivität hat sich in China verbessert. Die meisten europäischen Umfragen haben einen Aufschwung eingeleitet, der mit der allmählichen Lockerung der Lockdown-Maßnahmen in mehreren Ländern zusammenhängt. In den USA erwies sich die Beschäftigungssituation im Mai besser als erwartet.“
Den kompletten Wochenbericht von Axel Botte und die dazugehörigen Daten finden Sie hier im englischen Original des „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.