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- „Die Widerstandsfähigkeit der Schwellenländer im Jahr 2021 erklärt sich durch die extrem akkommodierende Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken sowie die beträchtliche finanzielle Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft. Im Jahr 2022 werden sie hingegen mit zahlreichen Widrigkeiten konfrontiert sein: dem Anstieg der Lebensmittelpreise, einem möglichen Wiederaufflammen der Pandemie, der Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft, aber vor allem dem "Tapering" der Fed. Ihre Widerstandskraft wird auf die Probe gestellt werden.“
- „In einer idealen Welt würde der Übergang zu sauberer Energie neben der Bekämpfung des Klimawandels auch die Konfrontation um den Zugang zu natürlichen Energieressourcen entschärfen. Stattdessen werden wahrscheinlich neue Formen von Konflikten entstehen. Die globale Versorgungskette für Energie muss umgestaltet werden, wenn die Welt größere Umwälzungen vermeiden will. Die Lieferanten fossiler Brennstoffe, allen voran Russland und Saudi-Arabien, werden jedoch noch auf Jahre hinaus einen erheblichen Einfluss haben.“
- „Unser Argument im letzten Jahr war, dass die zweifellos angespannten Bewertungen nicht ausreichten, um eine vorsichtige Haltung gegenüber Aktien zu rechtfertigen, und dass ein Teil der Anpassung durch Gewinne erfolgen würde, die somit im Nachhinein die angespannten Bewertungen rechtfertigen würden. Dieses Argument ist jetzt nicht mehr stichhaltig. Das Jahr 2022 könnte deshalb sehr viel turbulenter werden als das vergangene.“
- „Zum ersten Mal kann die EU im Namen aller Mitglieder massiv Schulden machen (800 Mrd. Euro über 6 Jahre), und die Überweisungen an die einzelnen Länder werden teilweise in Form von (nicht rückzahlbaren) Zuschüssen und günstigen Krediten erfolgen. Wenn diese jedoch die notwendigen Investitionen und Reformen nicht rechtzeitig durchführen, verzögert sich die Auszahlung der EU-Mittel. Dies beeinträchtigt die Wachstumsaussichten der Länder und damit deren Verschuldungsgrad gemessen am BIP. Dies wiederum dürfte bei den Anlegern Ängste gegenüber den von der Krise am stärksten geschwächten und gleichzeitig am höchsten verschuldeten Ländern hervorrufen und zu Spannungen bei den Zinssätzen und zu einer Ausweitung des Spreads gegenüber der Bundesanleihe führen. Als Folge davon verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen für Haushalte, Unternehmen und Regierungen in diesen Ländern. Alles in allem eine Rechtfertigung für die EZB, weiterhin eine sehr akkommodierende Geldpolitik beizubehalten.“
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