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Paradigmenwechsel an den Aktienmärkten unvermeidlich - selbst bei guter Guidance durch Notenbanken
Botte: „Die Herausforderung für 2022 besteht nur darin, herauszufinden, wie hoch das Abwärtsrisiko ist; schließlich haben Aktien im Jahr 2020 um mehr als 20 % zugelegt. Die Straffung der Geldpolitik ist jedoch nicht überall auf der Welt gleich. Im Gegensatz zu den G10-Staaten senkte die PBoC die Zinssätze weiter und sorgte damit für einen Hort der Finanzstabilität, sowohl auf den Anleihe- als auch auf den Devisenmärkten. Die BoJ nahm keine Änderungen an ihrer Geldpolitik vor. Auch die EZB, die durch die Meinungsverschiedenheiten im EZB-Rat gelähmt ist, wird ihre akkommodierende Geldpolitik beibehalten. Diese Politik dämpft weiterhin die Volatilität der Renditen von Staatsanleihen, obwohl mit den italienischen Präsidentschaftswahlen in der nächsten Woche ein volles politisches Programm ansteht. Insgesamt scheint der Aufwärtsdruck auf die Renditen nachzulassen. Die Anlegernachfrage bei der Emission von 20-jährigen US-Anleihen hat sich als solide erwiesen; der geopolitische Hintergrund hat die risikofreien Renditen nach unten gedrückt.
Von der Fed erwarten die Marktteilnehmer ein ausdrückliches Signal für eine erste Leitzinserhöhung der Fed im März, also unmittelbar nach dem Ende der quantitativen Lockerung. Die Bilanzverkürzung wird der nächste Schritt im geldpolitischen Zyklus sein. Anders als 2017 sind direkte Wertpapierverkäufe nicht auszuschließen, da der Anstieg der langfristigen Hypothekenzinsen (die 30-jährige Hypothek liegt laut Mortgage Bankers Association derzeit bei 3,65 %) die Amortisierung des MBS-Portfolios der Fed verlangsamt. Auch der Inflationsdruck erfordert offensichtlich einen restriktiveren Ansatz als 2017.“
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