Umorientierung bei europäischen Aktien

Europäische Aktien bleiben auch nach den starken Kurszuwächsen attraktiv. Davon gehen sowohl Alexandra Hartmann als auch Matt Siddle aus. Die beiden erfahrenen Fidelity-Fondsmanager bevorzugen Qualitätsaktien, verfolgen in ihren europäischen Aktienfonds aber etwas unterschiedliche Ansätze. Fidelity International | 11.02.2014 09:11 Uhr
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Alexandra Hartmann managt den Fidelity Euro Blue Chip Fund. Die Fondsmanagerin meint, dass die verbesserte gesamtwirtschaftliche Entwicklung weitere Kurssteigerungen an den Aktienmärkten erlaubt:

"Die europäische Konjunktur scheint den Boden erreicht zu haben. Die Wirtschaft beginnt wieder zu wachsen. Das Finanzsystem ist zudem besser positioniert als allgemein wahrgenommen und auch die Kreditimpulse sind positiv. Wir beobachten außerdem, dass die Mittelzuflüsse in europäische Aktien anhalten, was ebenfalls auf die verbesserten Wachstumsaussichten zurückzuführen ist. Die Kombination aus strukturellen und zyklischen Treibern, gepaart mit niedrigen, relativen Bewertungen zeigt, dass europäische Aktien weiterhin ein Kauf sind.

Mein Hauptaugenmerk liegt auf Aktien von Unternehmen, die unabhängig vom Marktumfeld eine gute Gewinnentwicklung vorweisen können - also "von innen" wachsen. Aktuell habe ich Industriewerte übergewichtet. Dazu gehören Firmen aus den Bereichen Elektronik, Fluggesellschaften sowie Luft- und Raumfahrtindustrie. Die irische Billigfluglinie Ryanair bleibt für mich ein Schlüsselwert in Sachen "Wachstum von innen": Positiv hervorzuheben sind besonders das effiziente Kosten- und Cash-Management, das strukturelle Wachstum und die Preissetzungsmacht des Unternehmens.

Außerdem favorisiere ich weiterhin Finanzwerte- und Konsumgüterunternehmen, die über eine starke Marktposition verfügen und positive Cashflows sowie solides Gewinnwachstumspotenzial aufweisen. Eine meiner Top-Positionen ist UBS, die weltgrößte Privatbank mit einem soliden Dividendenwachstum und einer starken Wettbewerbsposition. Dank starker Fundamentaldaten und einer möglichen Neubewertung der Aktie gehört zudem die belgische Bankengruppe KBC zu meinen Favoriten. Im Konsumgütersektor habe ich die Position in Volkswagen erhöht, weil der Wolfsburger Autobauer meiner Ansicht nach im Konkurrenzvergleich über den besten Ländermix verfügt. Bayer habe ich ebenfalls aufgestockt. Das Unternehmen weist dank neuer Produkte starkes Wachstum in den Geschäftsfeldern Medizinprodukte und Pflanzenschutz auf."

Matt Siddle, Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund, setzt auf eine eher defensive Strategie. Sein Fokus liegt auf qualitativ hochwertigen Unternehmen mit nachhaltigen Gewinnmargen. Wenn die Perspektiven eines Unternehmens langfristig vielversprechend sind, nimmt Siddle dafür in euphorischen Phasen auch kurzfristig eine Wertentwicklung in Kauf, die dem Gesamtmarkt hinterherhinkt:

"2013 sind Aktien von qualitativ schwächeren Unternehmen ohne spürbares Gewinnwachstum stärker gestiegen als Qualitätsaktien. Grund dafür war vor allem die optimistische Marktstimmung mit Blick auf eine Erholung der Gesamtwirtschaft. So lagen in Europa die durchschnittlichen Bewertungen von Zyklikern zeitweise um 63 Prozent über denen von defensiven Aktien. Doch diese stimmungsgetriebene Marktrotation hin zu Aktien mit mehr Risiko dürfte dieses Jahr wieder zu Ende gehen. Fundamental solide Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen werden stattdessen die Märkte wieder anführen.

Auch wenn aufgrund eines undifferenzierten Bewertungsaufschlags Qualitätsaktien derzeit nicht teurer sind als Titel minderer Qualität, ist ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis für mich per se kein Auswahlkriterium. Positiv sehe ich im Sinne starker Marken, einer guten Marktposition und nachhaltig hoher Cashflows derzeit Royal Dutch Shell, Nestlé, Sanofi, Reed Elsevier sowie den britischen Energiekonzern BG Group.

Finanzwerte aus den Peripherieländern, Telekom- und Versorgeraktien, die im zweiten Halbjahr 2013 sämtlich stark zugelegt haben, gewichte ich dagegen weiterhin unter. Ich bleibe mit Blick auf die enormen strukturellen Herausforderungen bei diesen drei Sektoren sehr vorsichtig. Sowohl bei Telekom- als auch bei Versorgerwerten sehe ich keine Verbesserung der fundamentalen Daten. Viele der Unternehmen sind wenig profitabel. Hinzu kommen regulatorische Hindernisse. Das heißt nicht, dass nicht auch in diesen Sektoren Investmentchancen zu finden sind. Aber eine umfangreiche Analyse und eine kritische Selektion sind unbedingt erforderlich."

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