Rückblick 2013
2013 war für die europäischen Aktienmärkte ein gutes Jahr. Der MSCI Europe schaffte es in puncto Kursentwicklung sowie Gesamtrendite nach dem japanischen und dem US-Aktienmarkt auf den dritten Platz. Er erzielte dabei ein Plus von 19,8 %, verglichen mit +21,5 % und +25,9 % für den Topix bzw. S&P 500 .
Diese Performance beruht im Wesentlichen auf dem Bullenmarkt im zweiten Halbjahr, als sich der MSCI Europe von allen Aktienindizes weltweit am besten entwickelte. Die starke Aktienmarktperformance in Europa wurde durch beträchtliche Liquiditätszuflüsse ausgelöst, weil dank der Verbesserungen in den Peripherieländern die Zuversicht der Anleger in den europäischen Aufschwung wuchs.
Die glänzende Performance, die der MSCI Europe 2013 verzeichnete, steht aber nicht im Einklang mit der Entwicklung der Unternehmensgewinne. In den letzten fünf Jahren wurde die Marktperformance von der Erwartung steigender Gewinne getrieben, die aber regelmäßig enttäuscht wurde: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) stieg dabei um mehr als 70 %, während sich der aggregierte Gewinn je Aktie des MSCI Europe in diesem Zeitraum kaum erhöht hat.
Der Gewinn je Aktie im Aktienfonds Comgest Growth Europe hingegen zog 2013 um mehr als 6 % an und ist in den vergangenen drei Jahren um insgesamt 30 % gewachsen. 2013 war in absoluten Zahlen somit ein gutes Jahr für unsere Europa-Strategie und bestätigt damit einmal mehr die überdurchschnittliche langfristige Wachstumsdynamik der Unternehmen, die wir in unseren europäischen Portfolios halten.
In diesem Umfeld erzielte unser auf große Unternehmen spezialisierter Flaggschiff-Fonds Comgest Growth Europe eine Rendite von 15,2 %, das heißt, er partizipierte zu circa 75 % an der Hausse. Diese Entwicklung ist typisch für unseren Qualitätswachstumsansatz, mit dem wir tendenziell hinter dem Index zurückbleiben, wenn – wie es 2013 der Fall war – der Markt primär von positiven Stimmungen getrieben wird, es an spürbarem Gewinnwachstum indes mangelt. Performance-Spitzenreiter unter unseren europäischen Produkten war der Fonds Comgest Growth Greater Europe Opportunities, eine erfolgreiche Variante unseres Qualitätswachstumsansatz. Der Comgest Growth Greater Europe Opportunities erzielte einen Jahreswertzuwachs von 27,9 % und übertraf damit den MSCI Europe um 8,1 % – dicht gefolgt vom Comgest Growth Mid-Caps Europe, der um 23,5 % zulegte. Der Comgest Growth Mid-Caps Europe ist der Spitzenreiter in seiner Kategorie über drei Jahre, während der Comgest Growth Greater Europe Opportunities in seiner Kategorie über drei Jahre am zweitbesten abgeschnitten hat. Der Erfolg unserer Mid-Cap-Produkte in Europa und den globalen Schwellenländern ist wichtig für uns, da diese Fonds das Fundament schaffen für eine anhaltend erfolgreiche Generierung von neuen Anlageideen, die wir später auch für unsere Large-Cap-Fonds nutzen können.
Ausblick 2014
Was spiegeln die aktuellen Konsensgewinnerwartungen für die europäischen Aktienmärkte wieder? Wirken diese Schätzungen realistisch vor dem Hintergrund der strukturellen Probleme, mit der die europäische Wirtschaft angesichts eines angeschlagenen Bankensektors, der Sparpolitik vieler europäischer Staaten und eines durch hohe Arbeitslosigkeit gebremsten Konsums nach wie vor zu kämpfen hat?
Für 2014 rechnen die Marktteilnehmer für den MSCI Europe mit einem Gewinnwachstum je Aktie von 12 %, das wir auch für unser Comgest Growth Europe-Portfolio erwarten . Wir sehen die Wachstumserwartungen für den Markt eher skeptisch. Trotz aller Aufschwungseuphorie sieht die wirtschaftliche Realität eher bescheiden aus. Das Bruttoinlandsprodukt sank 2013 in Europa um 0,2 % und wird auch 2014 voraussichtlich nur um 1 % wachsen (Quelle: Weltbank). Hinzu kommt, dass – anders als in früheren Konjunkturzyklen – die Ertragskraft der Unternehmen ihren bisherigen Höchststand von 2007 bereits erreicht hat. Damit stellt sich folgende Frage:
Wie lassen sich in einem Umfeld anhaltender Wachstumsschwäche Profitabilitätsverbesserungen erzielen?
Schließlich stellen wir fest, dass die Gewinnerwartungen für den MSCI Europe in den letzten Monaten wie schon in den vergangenen drei Jahren beständig nach unten korrigiert wurden. Bisher gibt es noch keine konkreten Hinweise darauf, dass die erste Aufhellung der Konjunkturindikatoren positiv auf das Gewinnwachstum der Unternehmen zu wirken begonnen hat.
Mit unserem Ansatz des Qualitätswachstums haben wir dagegen unsere Fähigkeit bewiesen, ungeachtet dieser für die europäische Wirtschaft schwierigen Phase ein solides Gewinnwachstum zu liefern. Wir sind daher optimistisch, dass wir ein weiteres Jahr mit robusten Gewinnzuwächsen erreichen können – egal ob mit oder ohne Wirtschaftsaufschwung. Vergessen wir außerdem nicht, dass sich mehr als 64 % unserer aktuellen Qualitätswachstumstitel bereits seit über fünf Jahren im Portfolio befinden. Folglich wissen wir, dass diese Unternehmen in der Lage sind, in Phasen stagnierenden oder geringen Wirtschaftswachstums Gewinnsteigerungen zu erzielen.
Unser Fokus auf Qualitätswachstum hat uns erlaubt, dieses Gewinnwachstum trotz weltweiter Konjunktureintrübung zu erreichen. Das Wachstum der für unsere europäischen Portfolios ausgewählten Titel hängt von unternehmensspezifischen Erfolgsfaktoren ab. Dazu gehören etwa Innovationsbereitschaft und geografische Expansion, die ihrerseits von langfristigen Megatrends und einer ausgezeichneten Umsetzung getragen werden. Dank dieses Ansatzes konnten wir stabile Wachstumssektoren erschließen, die gleichzeitig durch hohe Eintrittsbarrieren geschützt sind.
Outsourcing (Capita, Sodexo, Intertek, Amadeus IT), Low-Cost (H&M, Jeronimo Martins, Iliad, Inditex), Bevölkerungsalterung (Essilor, Novo Nordisk, Elekta) und Big Data (SAP, Dassault Systèmes, ARM) sind wichtige Megatrends in unserem Portfolio. Mit Zodiac Aerospace und MTU Aero Engines besitzen wir mittlerweile zwei weitere Titel, die von dem kräftigen mittel- und langfristigen Wachstum der zivilen Luftfahrt profitieren werden. Der Verkehr in diesem Bereich dürfte jährlich um circa 5 % zunehmen (laut IATA); außerdem sind die Airlines hier zu ständigen Investitionen gezwungen, um Kunden anzulocken und die Kosten zu senken. Amadeus IT und Dufry, zwei Top-Performer 2013, werden ebenfalls von diesem starken Trend getrieben. Indessen würde eine länger andauernde Nachfrageschwäche in den Schwellenländern bei einigen Unternehmen im Comgest Growth Europe zu einer kurzfristigen Herausforderung für das Wachstum führen, falls die Konjunkturbeschleunigung in der EU und den USA nicht ausreichen sollte, um diese Schwäche zu kompensieren.
Nach fünf Jahren steigender KGVs, aber stagnierender Gewinne muss der MSCI Europe sein Versprechen von 12 % Gewinnwachstum für 2014 einlösen, um den aktuellen Bullenmarkt zu verlängern. Die Realität in Europa sieht aber so aus, dass die Gewinnerwartungen weiter nach unten korrigiert werden und die Unternehmen vorsichtig bleiben. In diesem Umfeld halten wir es für sinnvoll, den Fokus gezielt auf die wenigen Unternehmen zu richten, die ein spürbares Gewinnwachstum bieten dürften. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Qualitätswachstumstitel 2014 das versprochene Gewinnwachstum liefern können, genauso wie sie es in der Vergangenheit getan haben. Dies stellt unserer Meinung nach die solideste Basis für die weitere Performance dar.
Über Comgest:
Comgest wurde im Jahr 1985 in Paris gegründet. Das Unternehmen ist eine unabhängige internationale Fondsverwaltungsgesellschaft mit strategischen Niederlassungen in Paris, Dublin, Hongkong, Tokio und Singapur. Vom Standort Düsseldorf aus, der seit 2006 besteht, betreut Comgest seine Kunden in Deutschland und Österreich. Comgest hebt sich seit seiner Gründung durch seinen einzigartigen Anlagestil hervor, der sich durch eine selektive Auswahl von Qualitätswachstumsunternehmen auszeichnet. Der internationale Kundenstamm schätzt Comgests langfristige Kapitalanlagen. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 110 Mitarbeiter aus 20 verschiedenen Ländern. Comgest verwaltet mehr als 15,8 Mrd. EUR (Stand 31.12.2013).