DNB Tech-Fondsmanager Tandberg-Johansen: Google könnte die KI-Führung übernehmen

DNB Asset Management | 21.02.2023 10:56 Uhr
Anders Tandberg-Johansen, Portfolio Manager DNB Fund Technology bei DNB Asset Management / © e-fundresearch / DNB Asset Management
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Die schlechten Zahlen der des letzten Quartalsberichte von Tech-Größen wie Alphabet (Google) oder Apple entsprachen ziemlich genau den Erwartungen der Marktteilnehmer. Im Kerngeschäft fielen sie jedoch etwas besser aus, was zu einigen Prozentpunkten positivem Wachstum führte bedeutete. Diese Entwicklung ist derzeit eher zyklischer als struktureller Natur. Allerdings ist zu bedenken, dass auch die FAANG-Unternehmen nicht dauerhaft um 30-40 % wachsen können. Aber ein Wachstum auf dem aktuellen Niveau würde aus unserer Sicht eine gute Perspektive bedeuten.

Wir gehen davon aus, dass beispielsweise die Ergebnisse von Google im ersten Quartal ähnlich ausfallen werden wie die Ergebnisse in Q4/22. Die Umsetzung der Kostensenkungsstrategie dürfte etwas länger dauern als bei Meta, so dass sich dies erst später in den Finanzergebnissen niederschlagen wird. Was Apple betrifft, so hatte das Unternehmen am 22. Dezember in China aufgrund von Covid-19 Produktionsprobleme, die sich auf Q4/22 auswirkten, und die Schätzungen wurden entsprechend nach unten korrigiert. So gingen die iPhone-Verkäufe, die 50 % des Geschäfts ausmachen, im Dezember um 8 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Rückgang der iPhone-Verkäufe in Verbindung mit dem schwächeren iPad- und Mac-Absatz führte zu einer Senkung der Schätzungen für das Gesamtjahr um 5 %. Apple ist die teuerste Aktie unter den FAANG-Unternehmen und weist das geringste Wachstum auf.

Die großen Technologieunternehmen wie Google, Meta, Amazon & Co. gehörten zu den großen Gewinnern der Corona-Krise, haben aber im Zuge der Rotation von Growth zu Value deutlich an Boden verloren. Jetzt normalisiert sich die Lage wieder und einige dieser Aktien sind geradezu spottbillig. Wir befinden uns in einer sehr interessanten Situation, weil diese Unternehmen massiv in das Metaverse, aber auch in die künstliche Intelligenz investieren. Meta zum Beispiel, das ehemalige Facebook, könnte sich vor diesem Hintergrund zu einer erstklassigen Aktie entwickeln. Meta hat 30 Milliarden Dollar in diese Technologie investiert.

KI bringt generell einen Mehrwert für die gesamte Technologie- und IT-Branche, da Arbeitsschritte effizienter durchgeführt werden können. Diese Art des technologischen Wandels findet in jeder Generation statt, was erklärt, warum der Technologiesektor langfristig am besten abschneidet. Diese Entwicklung ist insbesondere für Microsoft positiv, da es die offene KI oder Chat-GPT in seinen anderen Produkten nutzen kann, was einen Wendepunkt in der Codierungsumgebung für die Microsoft Office-Anwendungen (Word, PowerPoint, Excel usw.) darstellen wird. Diese könnten dadurch wettbewerbsfähiger werden oder sogar Preiserhöhungen durchsetzen. Google könnte auf diesem Markt die Führung übernehmen, da das Unternehmen im Bereich der offenen KI weit voraus ist und seit langem unter Druck steht, diese Technologie weiterzuentwickeln. Kürzlich wurde ihr Neuzugang namens "BARD" angekündigt. Während Microsoft seine Produktpalette mit ChatGPT erweitert, muss Google seine Geschäftsstrategie überdenken, da "BARD" eine Bedrohung für Googles eigene Suchmaschine werden könnte, deren Haupteinnahmequelle Werbung ist.

Das derzeit am schnellsten wachsende Unternehmen ist Microsoft. Das Wachstum liegt bei ca. 7% und wir erwarten ein ähnliches Wachstum im nächsten Quartal. Die Aktie ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 etwas teuer, hat aber eine zyklische Komponente in ihrem Geschäft, die vor allem von der Verbraucherseite geprägt ist.

Rezession und höhere Zinsen dürften dem Technologiesektor wenig anhaben können

Generell gelten Technologieunternehmen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als relativ widerstandsfähig, da Technologie und Innovation unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage gefragt sind. Darüber hinaus verfügen viele Technologieunternehmen über starke Bilanzen und solide Liquiditätsreserven, die ihnen helfen können, wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern. Einige Technologieunternehmen sind jedoch anfälliger für höhere Zinsen und eine schwächere wirtschaftliche Nachfrage, insbesondere solche, die sich stark verschuldet haben oder deren Geschäftsmodell eng mit den Verbraucherausgaben verknüpft ist. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass Technologieunternehmen in einer sich schnell verändernden und hart umkämpften Branche tätig sind und ihr Erfolg von Faktoren wie sich ändernden Verbraucherpräferenzen, intensivem Wettbewerb und Änderungen in der staatlichen Regulierung beeinflusst werden kann. Eine Rezession, die für die Technologiegiganten wahrscheinlich schmerzhaft sein wird, dürfte jedoch nichts an ihren guten langfristigen Aussichten ändern. Sie könnten sich danach sogar noch stärker präsentieren.

Von Anders Tandberg-Johansen, Portfolio Manager DNB Fund Technology bei DNB Asset Management

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