- Junge Befragte blicken optimistisch auf eigene finanzielle Situation
- Bei den Sparzielen habe junge Befragte vor allem finanzielle Unabhängigkeit im Blick
- Junge Anlegerinnen und Anleger zeigen sich renditeorientiert, setzen auf Immobilien, Aktien und Fonds
- Fondssparpläne werden für langfristigen Vermögensaufbau genutzt
Junge Befragte blicken optimistisch auf eigene finanzielle Situation
Unter den jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren in Deutschland blicken überdurchschnittlich viele optimistisch auf die eigene finanzielle Situation: 47 Prozent gehen von einer besseren Lage bei den eigenen Finanzen im Zeitraum eines Jahres aus (Durchschnitt aller Befragten: 28 Prozent). 42 Prozent der jungen Befragten glauben, dass alles beim Alten bleibt (Durchschnitt: 58 Prozent). Nur zehn Prozent blicken pessimistisch in die Zukunft (Durchschnitt: 14 Prozent). Wenn sich die jungen Menschen mit Blick auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland Sorgen machen, dann vor allem wegen der gestiegenen Energiepreise und der Inflation (jeweils 66 Prozent). Nichtsdestotrotz finden die meisten Befragten zwischen 20 und 29 Jahren, dass Sparen Spaß macht: 89 Prozent von ihnen sagen, dass es ein schönes Gefühl ist, wenn man sich durch Sparen etwas leisten kann. Dies ist ein generationenübergreifendes Ergebnis, der Durchschnitt aller Befragten liegt bei 87 Prozent. „Es stimmt zuversichtlich, dass die Menschen allen Alters sich nicht verunsichern lassen und am Sparen festhalten. Wer sich heute ein finanzielles Polster aufbaut, ist auf künftige Herausforderungen besser vorbereitet und kann gelassener in die Zukunft blicken“, kommentiert Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden bei Union Investment, die Ergebnisse des Anlegerbarometers.
Bei den Sparzielen haben junge Befragte vor allem finanzielle Unabhängigkeit im Blick
Die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen setzt die Prioritäten bei den Sparzielen etwas anders als die anderen Altersgruppen. Bei ihnen steht die finanzielle Unabhängigkeit vorn (87 Prozent), gefolgt von Altersvorsorge (85 Prozent) und Rücklagen für Notfälle (84 Prozent), die beinahe gleich wichtig sind. Im Durchschnitt aller Befragten liegt hingegen das Sparziel Altersvorsorge vorn: 85 Prozent aller Befragten legen hierfür Geld zurück. Auf Rang zwei folgt die Rücklage für Notfälle sowie das Sparen für finanzielle Unabhängigkeit (jeweils 78 Prozent). Im Vergleich zu anderen Altersgruppen sparen Jüngere deutlich häufiger für die eigene Immobilie. 62 Prozent der jüngeren Befragten sagen, dass sie für den Traum von den eigenen vier Wänden Geld zurücklegen (Durchschnitt aller Befragten: 38 Prozent).
Junge Anlegerinnen und Anleger zeigen sich renditeorientiert, setzen auf Immobilien, Aktien und Fonds
Analog zu ihren Sparzielen ist für junge Menschen eine Geldanlage in Immobilien überdurchschnittlich attraktiv, fast drei Viertel äußern sich entsprechend (72 Prozent). Der Durchschnitt aller Befragten liegt bei 64 Prozent. Auf Rang zwei der attraktivsten Geldanlagen landen bei den 20- bis 29-Jährigen Aktien (61 Prozent, Durchschnitt: 46 Prozent), danach folgen Investmentfonds (56 Prozent, Durchschnitt: bei 49 Prozent). Unter den jüngeren Befragten sind zudem 66 Prozent der Meinung, dass aktienbasierte Anlagen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die höchsten Erträge bieten. Über alle Altersgruppen hinweg sagen dies durchschnittlich 60 Prozent.
Wenig überraschend ist es nach der Rückkehr des Zinses, dass Tagesgeld an Attraktivität gewinnt, allerdings spielt es bei jungen Leuten eine vergleichsweise kleine Rolle. In dieser Altersgruppe halten Tagesgeld nur 38 Prozent für attraktiv. Der Durchschnitt aller Befragten liegt bei 46 Prozent. „Trotz der Rückkehr der Zinsen fahren Sparerinnen und Sparer, die zinsbasiert sparen, aktuell eine negative Realrendite ein“, betont Knoefel, denn: „Bereits in den Jahren 2021 und 2022 gingen ihnen 430 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren. Im vergangenen Jahr kamen nochmal 192 Milliarden Euro oben drauf“, erklärt die Union Investment-Expertin und bezieht sich auf Daten der Bundesbank. „Aktienbasierte Investmentfonds können in dieser Situation zum Vermögensaufbau beitragen. Es ist erfreulich, dass gerade jüngere Sparerinnen und Sparer von dieser Entwicklung profitieren wollen“, meint Knoefel.
Fondssparpläne werden für langfristigen Vermögensaufbau genutzt
Die Attraktivität von Investmentfonds spiegelt sich auch im Besitz von Fondssparplänen wieder. Unter den 20- bis 29-Jährigen besitzen mit 56 Prozent überdurchschnittlich viele einen (Durchschnitt: 49 Prozent). Dabei haben sie auch den langfristigen Anlagehorizont im Blick: 29 Prozent der jüngeren Befragten zahlen bereits seit zwei bis fünf Jahren in einen Fondssparplan ein. Zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) wollen dies noch 10 Jahre und länger tun. „Diese Zahlen zeigen, dass immer mehr Menschen die Vorteile von Sparplänen für den Vermögensaufbau erkennen. Dass vor allem auch viele junge Menschen Fondssparpläne für ihre langfristigen Sparziele entdeckt haben, ist mit Blick auf die Herausforderungen für die Altersvorsorge, vor der gerade diese Generation aufgrund des demografischen Wandels steht, besonders erfreulich“, mein Knoefel.
Zur Studie:
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Mai 2024 im Auftrag von Union Investment 1.004 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.