"Diese Daten sehen vor allem für den DAX durchaus vielversprechend aus. So ist der Strategische Bias, der das Grundvertrauen der Investoren in deutsche Aktientitel auf Sicht von sechs Monaten misst, angestiegen und hat gar ein Mehr-Wochen-Hoch erreicht. Insbesondere institutionelle Investoren zeigen wieder größeres Vertrauen in den deutschen Aktienmarkt. Auch aus dem Sentiment kommt ein starker Impuls, einer der stärksten seit langem. Das ist grundsätzlich ein positives, sprich bullishes Zeichen und passt damit gar nicht zur alten Börsenregel „Sell in May“.
Yellen nimmt die Unsicherheit aus dem Markt
Auch in den USA sehen Dow Jones und der S&P 500 durchaus gut aus – die Wertwahrnehmung der Anleger ist auf jeden Fall positiv. Aber es sieht so aus, als ob das derzeit ausgereizt ist. Beim S&P 500 scheinen alte Widerstände neue Höchststände verhindern. Auf der anderen Seite ist jetzt die Unsicherheit in Bezug auf die künftige Zinspolitik der Notenbank aus dem Markt. In ungewöhnlich deutlichen Worten hat US-Notenbankchefin Janet Yellen die Märkte auf eine baldige Zinserhöhung vorbereitet. Eine Anhebung sei „in den kommenden Monaten angemessen", sagte Yellen in Cambridge. Sie erwarte, dass das Wachstum anziehe und sich die Lage am Arbeitsmarkt aufhelle. Daher seien allmähliche und vorsichtige Schritte nach oben angebracht. Yellen ließ indes offen, ob sie eine Erhöhung im Juni oder erst im Juli oder September kommt. Dennoch sind ihre Äußerungen ein klares Zeichen dafür, dass die nächste Zinsanhebung bald kommt. Das ist gut, darauf kann man sich einstellen.
„Wetterfähnchen“ China
Um die gedankliche Reise um den Globus abzuschließen, schauen wir noch kurz nach China. Denn das Reich der Mitte könnte auf mittlere Sicht positiv überraschen. Wir sehen Peking als eine Art „Wetterfähnchen“ für den Gesamtmarkt. Und das könnte durchaus wieder stärker wehen. So hat die Konjunktur wieder leicht nach oben gedreht. Aber in China tut sich viel mehr. Das neue Konjunkturprogramm, das gerade beschlossen wurde, wird über die nächsten drei Jahre mehr als 600 Milliarden Euro in neue Infrastrukturprojekte stecken. Das neue Programm sollte auch stützend für Rohstoffe wirken. Außerdem darf man es positiv für unsere Exporteure sehen, denn wenn die Konjunktur in China wieder anzieht, ist das gut für die deutsche und europäische Exportwirtschaft.
Fazit: Wir sind durchaus optimistisch, was die mittelfristige Entwicklung an den Märkten angeht. Auch wenn in Europa immer noch das Damoklesschwert eines Brexit über den Köpfen der Investoren schwebt. Aber mit unseren Kerninvestments STADA, ALS, der Software AG, Metro oder auch einer GfK in unserem Mandat PRIMA – Globale Werte sehen wir uns gut aufgestellt. Ein „Sell in May“ kam und kommt daher für uns nicht in Frage."