"So lag die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Konzerne in Europa und den USA insgesamt gesehen über den Erwartungen der Analysten. Die größten Wertbeiträge in den Portfolios erbrachten die Beteiligungen SOFTWARE AG, Washtec, STADA und Bertrandt, während GfK und Gruppo Mutuionline leichte Verluste hinnehmen mussten. Bei Stada hat die Hauptversammlung mit dem Austausch von fünf Aufsichtsratsmitgliedern und der Abschaffung der Vinkulierung der Aktie die Weichen für die Zukunft gestellt.
Gute Aussichten für Linde und Metro
Beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und unserem Mandat PRIMA – Globale Werte sind wir vor allem für Linde und Metro optimistisch. Linde schocke seine Anleger im vergangenen Jahr zwar gleich zweimal in Folge mit Gewinnwarnungen. Und auch im ersten Halbjahr 2016 verbuchte der DAX-Konzern einen weiteren Umsatzrückgang. Jetzt aber sorgen Fusionsgespräche mit Praxair für Fantasie. Die Aktie konnte daraufhin im August 19,3 Prozent zulegen. Die Gespräche laufen bereits seit einiger Zeit, so dass vielleicht noch in diesem Jahr mit einem Ergebnis gerechnet werden kann. Für Linde Aktionäre wäre natürlich eine Übernahme durch den US-Rivalen am lukrativsten, denn dann wäre mit einem Aufschlag zu rechnen. Wahrscheinlicher ist allerdings eine Fusion unter Gleichen, aus der dann ein neues Unternehmen hervorgehen würde. Dieses wäre mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent auf einen Schlag Weltmarktführer vor dem französischen Konkurrenten Air Liquide.
Spannend bleibt es auch bei unserem MDAX-Wert Metro. Nach der Bekanntgabe der geplanten Aufspaltung in einen Groß- und Lebensmittelhändler mit Metro Cash & Carry und Real einerseits sowie einen Unterhaltungselektronik-Retailer mit der Mehrheitsbeteiligung an Media-Saturn, Redcoon und Serviceunternehmen andererseits, sind starke Insider-Käufe verzeichnet worden. So hat CEO Olaf Koch jüngst Aktien des eigenen Unternehmens in Höhe von fast 400 000 Euro gekauft. Und beim Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen B. Steinemann waren es sogar über 1 Millionen Euro, die er in Metro-Aktien investierte. Vielleicht teilen beide ja unsere Ansicht, dass die Summe aller Teile bei Metro wesentlich höher liegt als die gegenwärtige Bewertung. Wir sind auf jeden Fall davon überzeugt.
Kanadische Überraschung
Zu einer angenehmen Überraschung kam es bei einer kleineren Beteiligung, der Whistler Blackcomb Holdings. Der Gesellschaft gehört das Skigebiet Whistler-Backcomb in der kanadischen Provinz British Columbia. Und dieses wird nun vom Konkurrenten Vail Resorts INC. aus dem US-amerikanischen Colorado für 1,4 Milliarden USD übernommen. Ein Premium von 43 Prozent, das auch uns zu Gute kam.
Was den Ausblick auf die Märkte betrifft, so bleiben wir aufgrund der positiven Grundstimmung für die kommenden Wochen optimistisch für Aktien eingestellt. Im Laufe des restlichen Jahres sehen wir zwar noch die Gefahr einer kleinen Korrektur, danach sollte aber dann die Jahresendrally beginnen.
Aufgrund der sich weiter verbessernden Konjunkturerwartungen bleiben wir auch für die kommenden Wochen optimistisch für Aktien eingestellt."
Frank Fischer, CIO, Shareholder Value Management AG