Frank Fischer: "Chance auf eine Jahresendrally ist gegeben"

Egal ob Clinton oder Trump: Warum es durchaus Chancen auf eine Jahresendrally geben könnte, analysiert Shareholder Value Management AG CIO Frank Fischer in seinem aktuellsten Marktkommentar. Shareholder Value Management AG | 08.11.2016 11:12 Uhr
Frank Fischer, CIO, Shareholder Value Management AG / ©  Shareholder Value Management AG
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Warten auf den Neustart

Das Warten hat bald ein Ende: Wenn die Präsidentschaftswahl in den USA erst einmal vorbei ist, werden die Märkte eine Weile brauchen, um den Ausgang zu verdauen. Aber dann wird wieder eine gewisse Normalität eintreten. Denn der schmutzige und fast schon unwürdig zu nennende Wahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump hat die Märkte in den letzten Wochen stark belastet. Es herrschte einfach nur noch Frust unter den Marktteilnehmern, und die Stimmung ist so schlecht wie schon lange nicht mehr. Das zeigt auch ein Blick auf den „Fear & Greed Index“, der derzeit bei „Extreme Fear“, also extremer Angst, steht. Das ist von Seiten der Markttechnik her gesehen eigentlich ein Kaufsignal. Doch erst wenn die Wahl vorbei ist, können wieder „normale“ Fakten und Aspekte herangezogen werden, um den weiteren Gang an den Märkten zu beurteilen – und diese sehen gar nicht einmal so schlecht aus.

Chance auf eine Jahresendrally ist gegeben

Egal ob Clinton oder Trump – bei einem Sieg von „Rüpel“ Trump droht zunächst eine gewisse Rückschlaggefahr – der Markt wird eine Weile benötigen, um sich an den oder die neue Herrschaft im Weißen Haus zu gewöhnen. Ist die Unsicherheit dann aber aus dem Markt, schieben sich wieder andere Faktoren in den Vordergrund. So ist die US-Konjunktur in einer robusten Verfassung und auch der Ausblick sieht gut aus. Gleichzeitig waren die jüngsten Quartalszahlen so, dass nicht allzu sehr gejammert werden kann. Die Chance auf eine Jahresendrally ist also durchaus gegeben.

Haben weltweit die wichtigsten Aktienindizes im abgelaufenen Monat leicht nachgegeben, so haben sich unsere Mandate achtbar geschlagen. Während der „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ mehr oder weniger unverändert blieb, konnte der „PRIMA – Globale Werte“ sogar erfreulich zulegen. Zu den Performancetreibern gehörten dabei die britische Hargreaves Services, Verisign und Washtec. Im PRIMA – Globale Werte stach noch die Aktien von Retelit heraus. Der Anbieter von Internet-Infrastruktur in Italien vermarktet Bandbreite an den Großhandel und kleinere Unternehmen. Retelit ist in diesem Markt gut positioniert, auf der anderen Seite sind die gesetzlichen Regelungen noch nicht eingepreist. Aus unserer Sicht ist die Aktie stark unterbewertet.

Erste Positionen wurden derweil bei Regus Plc aufgebaut. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Luxemburg ist ein global agierendes Unternehmen, das über seine weltweit verteilten Business Center flexible Bürolösungen anbietet. Derzeitig ist es mit 2300 Bürocentern in 850 Städten in 104 Ländern vertreten. Es ist ein eher zyklischer Titel, der aber auch davon lebt, dass alle Services rund um gewerbliche Offices angeboten werden. Wir sehen für die Aktie noch reichlich Potential.

Gleiches gilt für den britischen Logistikkonzern John Menzies. Hier haben wir die Kaitalerhöhung gezeichnet, denn es steht die Akquisition von ASIG an. ASIG („Aircraft Service International Group“) wurde 1947 gegründet und hat sich zu einem der größten unabhängigen Anbieter von zivilen Luftfahrtdienstleistungen entwickelt. Durch diese 153-Millionen-GBP-Übernahme wird sich John Menzies als Unternehmen neu aufstellen. Wir halten dies für sehr sinnvoll.

Zum Schluss noch ein paar Bemerkungen zu den Verlierern, der SOFTWARE AG und STADA. Die SOFTWARE AG wurde nach mäßigen Zahlen zum 3. Quartal vom Markt abgestraft. Wir sehen das für zu übertreiben an und halten an der Aktie fest. Und an STADA scheinen gemäß einem Bericht der FAZ einige Private Equity-Unternehmen interessiert zu sein. Es bleibt also spannend.

Herzlichst Ihr

Frank Fischer

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