Zunächst das Erfreuliche: Die wichtigsten Aktienindizes rund um den Globus legen weiter zu. Davon haben auch unsere Mandate wie der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und der PRIMA – Globale Werte in äußerst erfreulicher Weise profitiert. US- Präsident Donald Trump ist dabei weiterhin die treibende Kraft. Trump verspricht nach wie vor viel – und dafür liebt ihn die Börse. Doch noch ist nichts Konkretes in Sicht. Deshalb werden die nächsten Monate aus unserer Sicht auch äußerst schwierig. Die ‚Honeymoon-Rally‘ seit Trumps Wahlsieg läuft langsam aus. Von daher erwarten wir auch in naher Zukunft eine Korrektur an den Aktienmärkten.
Konjunkturelle Lage in den USA ist sehr gut, bröckelt aber
Dabei ist vor allem die konjunkturelle Lage in den USA zurzeit gerade zu bombig. Die Fakten sind richtig gut. Doch das betrifft nur die aktuelle Lage. Was die Konjunkturerwartungen betrifft, so sind diese rückläufig. Es fängt an zu bröckeln. Das ist noch nicht dramatisch, aber diesen Fakt sollte man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Die Konjunkturlage liegt zwar bei Top-Werten, aber die künftigen Zahlen können nur rückläufig sein. Es liegt also Enttäuschungspotential in der Luft – zumindest mittelfristig. Das ist ein reines Rechen-Exempel. Es sei denn, Trump liefert in Hinblick auf seine geplante Steuerreform sehr bald. Doch davon gehen wir nicht aus. Die Erwartungen der Anleger sind einfach zu hoch, als dass sie nicht bald einen Dämpfer bekommen werden.
Tausch von Goldminenaktien in physisches Gold
Wie ist darauf zu reagieren? Wir gehen – zumindest ein wenig – auf Sicherheit. So wurden die Goldminenaktien, die zuletzt sehr gut gelaufen sind, verkauft. Stattdessen wurde sowohl im Frankfurter Aktienfonds wie auch im PRIMA – Globale Werte eine erste Position in physischem Xetra-Gold aufgebaut. Der Verkauf der Goldminenaktien war dabei eine strategische Entscheidung. Denn physisches Gold sichert zum einen das Portfolio ab, schützt auf der anderen Seite aber auch vor den systemischen und politischen Risiken in Europa. Die anstehenden Wahlen in Holland, vor allem aber auch in Frankreich und später dann in Deutschland können durchaus für Überraschungen und damit für Unsicherheit an den Märkten sorgen. Gegen diese Risiken wollen wir zumindest im Groben abgesichert sein. Schließlich steht bei uns als Value-Investoren die Vermeidung eines permanenten Vermögensverlustes über allem. Und die bisher so schön aufgebaute Performance unserer Mandate soll außerdem nicht in Gefahr gebracht werden.
Noch ein Wort zur Zinspolitik der amerikanischen Notenbank. Wir gehen davon aus, dass es in diesem Jahr drei Zinserhöhungen geben wird. Die erste wahrscheinlich schon im März. Das ist durchaus gut für die Aktienmärkte, denn diese drei sind bereits eingepreist. Erst wenn die Zinsen der 10-jährigen Treasuries auf über 3,5 Prozent steigen, wird es auch für die Aktienmärkte gefährlich. Wir werden schon ab 3 Prozent vorsichtig werden. Denn dann fängt es an den Märkten an zu wackeln.
Washtec, Stada, Software AG & Co.
Bis dahin erfreuen wir uns an einigen Aktien, die in den letzten Wochen und Monaten für gute Zuwächse gesorgt haben. So ist die jüngste Dividendenerhöhung bei Washtec gut für die Anleger. Auch die Software AG hat ihre Marktstellung gestärkt, indem Aufträge von Branchenführern wie Bosch, 3M und Google gewonnen wurden. Auch Baidu und Berkshire Hathaway entwickelten sich erfreulich. Und last but not least Stada. Hier lagen zum einen die vorläufigen Zahlen für 2016 über den Erwartungen und auch der Ausblick wurde positiv aufgenommen. Doch primär sollte der MDAX-Titel von der anvisierten Übernahme von zuletzt drei Bietern profitieren. Wir werden diese Entwicklung in Ruhe weiter verfolgen.
Frank Fischer, Chief Investment Officer, Shareholder Value Management AG