"Es sind derzeit zwei Welten, in die sich die globalen Aktienmärkte teilen. Da sind zum einen die US-Indizes, wo der Dow Jones erstmals die Marke von 22.000 Punkten geknackt hat. Auch der marktbreite S&P 500 markierte in den vergangenen Wochen neue Rekordstände. Dagegen setzten Euro Stoxx 50 und Dax ihre Korrektur fort. Der Grund für die Schwäche der Euro-Aktien ist schnell gefunden: Der Euro! Seit die europäische Einheitswährung gegenüber dem Dollar immer stärker wird, hat sich vor allem die relative Schwäche deutscher Exportwerte verstärkt. Denn mit dem starken Euro werden Waren europäischer Exporteure auf dem Weltmarkt teurer, sind also weniger wettbewerbsfähig. Dazu kommen beim Dax noch die hausgemachten Probleme von Daimler, VW, BMW & Co. rund um Diesel-Gate und Kartellrechtsvorwürfen.
Schwacher Dollar belastet Europas Börsen
Doch es scheint so, dass es weniger um den starken Euro, als vielmehr um die Schwäche des US-Dollar geht. Es sind vor allem die chaotischen Zustände rund um das Weißen Haus, die den Dollar schwächen. Fast im Wochenrhythmus wechselt US-Präsident Trump einen Teil seines Personals aus – oder diese ergreifen freiwillig die Flucht. Die Anleger haben jegliches Vertrauen in Trump verloren. Das schwächt wiederum den Dollar.
Dabei sieht das Umfeld gerade in Europa gar nicht mal so schlecht aus: Die aktuelle Bilanzsaison läuft recht gut. Zudem bleibt die Geldpolitik weiterhin freundlich. So stellte EZB-Präsident Mario Draghi klar, man werde erst im Herbst darüber diskutieren, wie der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gestaltet werden soll. Und auch die US-Notenbank Fed hat es nicht eilig. Ein weiterer Anstieg der Zinsen ist vertagt, so kündigte Chefin Janet Yellen lediglich an, man werde recht bald damit beginnen, die Fed-Bilanz abzubauen. Das war vom Markt aber nicht anders erwartet worden.
Die Gefahr lauert in den USA
Doch die Gefahr für die Märkte lauert in den USA und kommt von konjunktureller Seite. Die aktuelle Lage ist zwar immer noch relativ gut, allerdings bröckeln die Erwartungen, in den USA sind sie bereits im negativen Bereich. Ein verlässlicher Indikator für eine schwächer werdende Konjunktur hat nämlich schon stark nachgegeben: der Dow Jones Transport-Index. Zwischen Dow Jones und Dow Transport laufen die Notierungen nämlich bereits stark auseinander. Und ein nachgebender Transport-Index war in der Vergangenheit immer ein sicherer Indikator für eine nachlassende Konjunktur! Deshalb erwarten wir auch für den Herbst nichts Gutes und sehen von dieser Seite her beträchtliches Korrekturpotential. Vor allem wenn man die Situation in Europa berücksichtigt. Hier war die konjunkturelle Lage 2007 auf ihrem höchsten Stand. Davon sind wir heute aber noch ein ganzes Stück entfernt.
Metro Wholesale ist deutlich unterbewertet
Was unsere Mandate wie den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und den PRIMA – Globale Werte angeht, so sind wir auf die neue Situation eingestellt. Wir setzen weiterhin auf unterbewertete Aktien, die in den möglicherweise aufkommenden „Herbststürmen“ eine gute Sicherheitsmarge bieten. Als Beispiel kann hier die „neue“ Metro Wholesale dienen.
Nach der erfolgreichen Aufspaltung in ein Food und ein Elektronik Unternehmen, haben wir in fallende Kurse hinein die Food Company „Metro Wholesale“ (B4B001) aufgestockt. Das von Olaf Koch geführte Unternehmen, welches im Wesentlichen das stabile Großhandelsgeschäft beinhaltet, notiert mit einem deutlichen Abschlag zu seinen Wettbewerbern. Kochs Restrukturierungsbemühungen sollten sich ab dem kommenden Jahr in den Zahlen bemerkbar machen und den Bewertungsabschlag reduzieren. Hinzu kommt, dass die Aktie vermutlich spätestens im September in den MDAX einzieht und damit wieder in den Fokus von mehr Investoren gelangt."