Generali Investments Ökonom: EZB sieht der Inflation entspannt entgegen

Generali Investments | 29.10.2021 11:17 Uhr
Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments / © e-fundresearch.com / Generali Investments
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Auf der gestrigen Sitzung änderte der EZB-Rat wie erwartet seinen geldpolitischen Kurs nicht. Laut Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments, ist die Kernaussage der EZB weiterhin, dass die höhere Inflation nur vorrübergehend ist: „Immerhin räumt die EZB ein, dass die Abschwächung der Inflation länger dauert als bisher angenommen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist jedoch weiterhin relativ entspannt gegenüber Inflationsrisiken.“

Wie von Wolburg erwartet, vertritt die EZB die Ansicht, dass die Märkte übertrieben haben: „Präsidentin Lagarde machte sehr deutlich, dass die Märkte mit ihrer Erwartung von Zinserhöhungen zu weit gegangen sind. Die Bedingungen für höhere Leitzinsen seien derzeit nicht erfüllt und "sicherlich auch nicht in naher Zukunft".

Die Märkte haben trotz Lagardes Äußerungen zu den Marktpreisen ihre Zinsprognosen leicht erhöht. Die Geduld der EZB in Bezug auf die Inflation steht jedoch in deutlichem Gegensatz zu anderen Zentralbanken und ist weitaus entspannter.

Mit Blick auf die Zukunft wird die Sitzung am 16. Dezember unserer Meinung nach entscheidend sein. Aufgrund neuer makroökonomischer Prognosen müssen die Pandemie-Notfallankaufprogramm-Käufe (PEPP-Käufe) für Q1/2022 neu kalibriert werden. Der EZB-Rat wird sich somit über die quantitative Lockerungspolitik nach dem PEPP entscheiden müssen.

Wir gehen von weiteren 40 Milliarden Euro pro Monat aus (was im Großen und Ganzen dem Konsens entspricht), sehen aber das Risiko, dass eine Verschlechterung des Wachstums-Inflations-Verhältnisses eine weniger gutmütige Haltung auslöst.“

Die komplette Einschätzung der gestrigen EZB Sitzung in englischer Sprache von Martin Wolburg finden Sie hier (PDF-Download).

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