Generali Investments Senior Economist Wolburg: „Zinserhöhungsrunde wird erst im Juni beendet“

Die Frage nach weiteren Zinserhöhungen durch die EZB bestimmt derzeit das Marktgeschehen. Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments, erläutert, warum er von weiteren Erhöhungen ausgeht. Generali Investments | 03.05.2023 14:00 Uhr
Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments / © e-fundresearch.com / Generali Investments
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„Die EZB ist immer noch im Straffungsmodus. Die jüngsten Kommentare der Mitglieder des EZB-Rats deuten eindeutig auf weitere Zinserhöhungen hin. Aus dem Protokoll der letzten Sitzung geht hervor, dass einige Mitglieder besorgt waren über die ´makellose Disinflation` in den Projektionen der EZB. Die in Deutschland im öffentlichen Sektor vereinbarte Lohnerhöhung von 6 Prozent für dieses und kommendes Jahr untermauert die Sorge. Es überrascht nicht, dass Präsidentin Lagarde kürzlich sagte, dass ´noch ein Stück Weg zu gehen` sei, was eine Zinserhöhung auf der Sitzung in dieser Woche sehr wahrscheinlich macht.

Dennoch glauben wir, dass die EZB vorsichtiger vorgehen und die Leitzinsen in dieser Woche nur um 25 Basispunkte anheben wird. Ein wichtiger Grund dafür ist die Bankenkrise. Sie ist zwar in letzter Zeit etwas in den Hintergrund getreten, aber wir glauben, dass noch mehr folgen wird. Der neue Bank Lending Survey wird wahrscheinlich eine weitere Verschärfung der bereits sehr strengen Kreditvergabestandards zeigen. Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung.

Im Gegensatz zur allgemeinen Marktmeinung glauben wir, dass die dämpfenden Effekte der Bankenkrise die EZB dazu veranlassen wird, noch eine weitere Zinserhöhung im Juni um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent vorzunehmen.“

Von Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments

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