Wir sind leicht positiv gegenüber Aktien eingestellt. Unterstützt wird dies von einem hohen freien Cashflow der Unternehmen, wenigen Börsengängen, aber einer hohen Rückkaufdynamik: Der Markt gibt den Aktionären mehr Geld zurück, als er nachfragt. Der Trend bei den Geldmengenaggregaten (M2) ist positiv ebenso wie die wirtschaftspolitische Unterstützung aus Deutschland und China. Die Zentralbanken, insbesondere die EZB, sind nach wie vor eher zurückhaltend. Unsere Modelle sind positiv und die Bewertungen lassen eine anständige Gesamtrendite (10-12%) erwarten – auch dank des positiven Gewinnwachstums. Die leichte Übergewichtung ist auf Risiken nach der enormen jüngsten Rallye zurückzuführen: anhaltende Diskussionen über Zölle, hohe politische Unsicherheit und eine mögliche makroökonomische Schwäche. Hinzu kommen die Diskussion über das US-Haushaltsdefizit und der anhaltende Druck auf die langfristigen Renditen.
Für Nicht-US-Aktien besteht die Chance, US-Aktien zu übertreffen. Der Exzeptionalismus der USA und ihre hohe Positionierung erreichen ihren Höhepunkt – insbesondere da chinesische IT-Unternehmen zunehmend kompetitiver werden – und der USD schwächt sich ab. Neue, unterstützende steuerliche Maßnahmen in Deutschland und China tragen dazu bei, dass die Bewertungen in den USA relativ hoch bleiben. Abschließend zu bemerken ist, dass die Gesamtaktienrendite (Dividendenrendite + Bruttorückkauf) in der EU (5,5%) so hoch ist wie nie zuvor, während sie in den USA mit 3,7% historisch niedrig ist. Außerdem sind höhere Zinssätze positiv für den EU-Finanzsektor.
Von Michele Morganti, Senior Equity Strategist bei Generali Investments
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