- Der aktuelle Ukraine-Konflikt hat nur geringe Auswirkungen auf das Anlageverhalten der deutschen Privatanleger.
- Privatanleger vertrauen angesichts der geopolitischen Lage, der erhöhten Inflation und der erwarteten Zinssteigerungen am ehesten auf die Anlageformen Gold (28 Prozent), Immobilien (26 Prozent) und Fonds/ETFs (20 Prozent).
Ein bekanntes Anlegersprichwort lautet "Man soll nicht alle Eier in einen Korb legen". Dies scheinen Privatanleger in Deutschland tatsächlich verinnerlicht zu haben, denn in der aktuellen weltpolitischen Lage – angefangen vom Ukraine-Russland-Konflikt bis hin zu den gewaltigen Inflationsanstiegen – agieren die deutschen Anleger sehr rational. Zugleich gibt eine Mehrheit der Deutschen an, die Inflation mindestens stark zu spüren. Das sind unter anderem Ergebnisse einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes YouGov im Auftrag von Assenagon Asset Management unter 2.073 repräsentativ ausgewählten Deutschen.
Wie reagieren Sie bei der Geldanlage auf geopolitische Risiken, wie zum Beispiel dem Russland-Ukraine-Konflikt?
Anleger in Deutschland vertrauen angesichts der geopolitischen Lage, der erhöhten Inflation und der erwarteten Zinssteigerungen am ehesten auf die Anlageformen Gold (28 Prozent), Immobilien (26 Prozent) und Fonds/ETFs (20 Prozent). Aktien werden von weiteren 15 Prozent als eine von bis zu drei Anlageformen genannt, während klassische zinsgebundene Anlageformen wie Tagesgeld/ Festgeld (12 Prozent), Sparbuch (10 Prozent) oder Staatsanleihen (5 Prozent) kaum eine Rolle spielen. Damit wird deutlich, dass das Konzept der Diversifikation bei vielen Anlegern im Land fest verankert ist. Wobei auch deutlich wird, dass das Thema Geldanlage nur für etwa die Hälfte der Befragten eine Rolle spielt, denn 48 Prozent geben an, keine Geldanlage zu besitzen.
Welchen Anlageformen vertrauen Sie angesichts der geopolitischen Lage, der erhöhten Inflation und der erwarteten Zinssteigerungen am ehesten?
Der aktuelle Konflikt im Osten Europas hat indes nur geringe Auswirkungen auf das Anlageverhalten der Deutschen. Gut ein Viertel der Befragten geben an, überhaupt nicht auf geopolitische Risiken zu reagieren. Weitere 6 Prozent fokussieren sich nur auf sichere Anlageformen wie beispielsweise Gold. Lediglich 5 Prozent ändern ihre Portfoliozusammensetzung grundsätzlich und reduzieren Aktien generell. Weitere 8 Prozent passen ihr Portfolio hinsichtlich Aktien der betroffenen Regionen an. Damit zeigen sich die Deutschen überraschend "cool" angesichts der aktuellen Lage und sehen sich gut in ihrer Geldanlage aufgestellt.
Inflation sorgt für Unbehagen
Diese Entspanntheit verfliegt jedoch beim Blick auf die aktuellen Inflationsdaten. Auf die Frage, wie stark sie die Inflation in ihrem täglichen Leben spüren, geben auf einer Skala von 1 (gar nicht) bis 10 (sehr stark) immerhin 40 Prozent Werte zwischen 8 und 10 an. Weitere 17 Prozent geben einen Wert von 7 an. Damit spürt eine deutliche Mehrheit der Deutschen die aktuelle Teuerung stark bis sehr stark. Lediglich eine Minderheit von 7 Prozent spürt die Inflation nicht und gibt Werte zwischen 1 und 3 an.
Wie sehr spüren Sie die Inflation in Ihrem täglichen Leben?
Die gespürte Inflation hat daher auch Folgen für die Geldanlage. Immerhin 19 Prozent der Befragten haben bereits reagiert und wollen ihre bisherige Anlagestrategie weiter anpassen. Weitere 15 Prozent denken gerade über eine Anpassung der Anlagestrategie nach. Für Thomas Romig, Head of Multi Asset Portfolio Management, ergeben sich daraus klare Handelsschritte: "Anleger müssen ihre Geldanlage inflationsfest aufstellen. Das geht nur mit dem richtigen Mix aus Aktien, Gold, Absolute Return-Strategien und Zinsstrategien. Gerade konservative Anleger, die auf das Niedrigzinsdilemma reagieren müssen, finden in Multi Asset-Fonds die aus Rendite- und Risikogesichtspunkten gleichermaßen passende Lösung."