Rückgang der US-Inflation: Spielraum für kleinere Zinsschritte?

Die US-Inflation ist im Oktober weiter gesunken. Erstmals hat die Preisdynamik auch in der Breite nachgelassen. Die Daten stützen die Erwartung, dass die FED das Tempo der Zinsanhebungen zum Jahresende reduzieren wird. Damit steigen die Hoffnungen auf ein soft Landing der US-Wirtschaft, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Eyb & Wallwitz | 11.11.2022 10:00 Uhr
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. / © e-fundresearch / Eyb & Wallwitz
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Die US-Inflationsrate ist im Oktober den vierten Monat in Folge gesunken, von 8,2 auf 7,7 %. Der Rückgang fiel damit stärker als erwartet aus, obwohl die Energiepreise wieder gestiegen sind. Positiv ist vor allem, dass die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) deutlich um 0,3 auf 6,3 % nachgegeben hat. Dabei hat die Preisdynamik erstmals auch in der Breite nachgelassen. Die Güterpreise sind zum Vormonat um 0,4 % gesunken. Besonders deutlich war der Preisrückgang bei Gebrauchtwagen. Wichtig ist, dass sich die Teuerung der Dienstleistungen auf 0,5 % zum Vormonat verlangsamt hat (September: +0,8 %). Der Anstieg bei den Wohnkosten lag allerdings erneut bei 0,8 %. Hier steht die Trendwende also noch aus.

Aussichten für Anleger

Die Oktober-Daten stützen die Sicht, dass der Inflationsgipfel in den USA überschritten ist und der Preisdruck in den kommenden Monaten weiter nachlassen wird. Denn am Arbeitsmarkt deuten die Frühindikatoren in Richtung einer zumindest etwas geringeren Lohndynamik und die Wohnkosten dürften ihren Hochpunkt ebenfalls bald erreichen.

Für die FED eröffnet sich damit die Möglichkeit, das Tempo der Zinsanhebungen zum Jahresende zu reduzieren und stärker auf die Wirkung der bereits erfolgten Straffungsschritte zu setzen. Damit steigen auch die Hoffnungen auf ein soft Landing der US-Wirtschaft. Die genaue Höhe des Zinsschritts auf der nächsten Sitzung am 14. Dezember hängt nun davon ab, ob die kommenden Daten zum Arbeitsmarkt und der Inflation im November das heutige Bild bestätigen. Eine Anhebung um 25 oder 50 Basispunkte und ein Zinsgipfel bei 5 % scheinen nun aber wahrscheinlich. Hoffnungen auf eine rasche Trendwende bei den Zinsen wird die FED aber wohl entgegentreten. Zum einen sprechen strukturelle Faktoren gegen eine rasche Rückkehr der Inflation auf oder unter 2 %. Zum anderen könnte ein dadurch ausgelöster starker Anstieg der Kurse an den Finanzmärkten und damit rasch steigende Finanzvermögen den Konsumdruck wieder ungewollt stark anschieben.

Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz

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