In dieser Woche kündigten die chinesischen Behörden eine breite Palette von Konjunkturmaßnahmen an, um die Aktienmärkte und das BIP-Wachstum zu stützen. Auch wenn einige Instrumente nicht sehr detailliert sind, ist die Botschaft klar: China wird die notwendigen Schritte unternehmen, um das BIP-Wachstum auf sein 5%-Ziel zu lenken. Unserer Ansicht nach dürfen diese Bemühungen nicht unterschätzt werden, wobei die kurzfristigen Risiken für chinesische Aktien selbst nach der sprunghaften Erholung in dieser Woche eher nach oben tendieren. Wir bekräftigen unsere taktische Präferenz für globale Zykliker, die wir Anfang September eingeführt hatten. In den Industrieländern dürften die Aktien des Euroraums am meisten vom stärkeren Wachstum in China profitieren, was unseren regionalen Präferenzen entspricht.
Wie wir erwartet hatten, senkte die SNB ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,0% und reduzierte ihr Inflationsprofil. Die Erklärung enthielt auch keine Hinweise auf unmittelbare Devisenmarktinterventionen. Vielmehr überraschte die SNB mit einer dovishen Haltung, indem sie klar zum Ausdruck brachte, dass in den kommenden Sitzungen weitere Zinssenkungen erforderlich sein könnten. Wir rechnen nach wie vor mit weiteren Zinssenkungen im Dezember und im März.
Die Tatsache, dass wir uns in der Anfangsphase des Lockerungszyklus der Fed befinden, deutet stark auf eine weitere Versteilerung der US-Renditekurve hin. Eine harmlose Versteilerung, bei der die kurzfristigen Zinsen stärker sinken als die langfristigen, ist im Moment noch das wahrscheinlichste Szenario. Die Wahrscheinlichkeit einer ungünstigeren Versteilerung, bei der die langfristigen Zinssätze steigen, dürfte schließlich steigen, sobald wir uns einem wahrgenommenen zyklischen Zinstiefpunkt nähern. Wir gehen davon aus, dass dies frühestens im nächsten Jahr der Fall sein wird. Allerdings könnten die US-Wahlen durchaus Ängste vor übermäßigen Defiziten oder einer zollbedingten Inflation wecken, was zumindest vorübergehend einen Aufwärtsdruck auf die längerfristigen Anleiherenditen ausüben könnte.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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