Die Wirtschaftsdaten Europas haben im letzten Monat wenig zur Unterstützung der europäischen Optimisten beigetragen, ebenso wenig wie vieles andere. Aufgrund kontinuierlich nach unten korrigierter Gewinnprognosen sowie der politischen Instabilität an den östlichen Grenzen haben sich europäische Aktien im Vergleich zu anderen Vermögenswerten im Berichtszeitraum schlechter entwickelt.
Außerdem fielen die Daten für Europa schwächer aus als erwartet. Besonders deutsche und französische Wirtschaftsdaten sorgten für die größten negativen Überraschungen. Falls wir also nicht noch eine drastische Wende erleben, sieht es so aus, als müssten wir unsere Wachstumsprognosen für Europa nach unten korrigieren.
Des Weiteren wurden die Liquiditätsspritzen der Europäischen Zentralbank mittlerweile weitestgehend an den Kapitalmärkten berücksichtigt. Gleichzeitig lässt der Rückenwind durch die niedrigeren Staatsanleiherenditen, die den Kursen Auftrieb verschafften, insbesondere in den Peripherieländern nach. Dieses Phänomen, das Ende immer niedrigerer Anleiherenditen, wird an anderer Stelle zunehmend sichtbar. Denn die Märkte halten nach Inflationsanzeichen Ausschau, die dafür sorgen könnten, dass Zentralbanken, und zwar besonders die US-Notenbank Federal Reserve und die Bank of England, den Zinserwartungen hinterherhinken.
Aus diesem Grund scheint eine vorsichtigere Haltung im Hinblick auf die Prognosen für Aktien insgesamt angebracht. Dabei wurden die Ereignisse im Nahen Osten und die möglicherweise destabilisierenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, für die die offiziellen Prognosen weiterhin drastisch nach unten korrigiert werden, noch nicht einmal berücksichtigt.
Weitere beliebte Meldungen: