Hohe Fluktuation in einem Team resultiert in besserer Performance. Zu diesem Schluss kommt eine auf den Private-Equity Fondsmarkt ausgelegte Studie, welche vom Asset Manager Capital Dynamics in Zusammenarbeit mit dem Coller Institute of Private Equity der London Business School durchgeführt wurde.
Auswirkungen von Teamstabilität in Frage gestellt
Bis jetzt gab es kaum Beweise für die These, dass Teamstabilität notwendig ist für eine dauerhaft gute Performance. Darum haben Capital Dynamics und die London Business School in einem Projekt gezielt Daten gesammelt, um die Einflussfaktoren auf den Trackrecord, also den in der Vergangenheit erzielten Anlageerfolg, zu bestimmen und auszuwerten. Basierend auf der Due-Diligence-Datenbank von Capital Dynamics analysierten sie die Strukturen und Investments von Management-Teams und die entsprechende Deal- und Fondsperformance über einen 20-jährigen Zeitraum.
Korrelation Teamfluktuation und Performance
2011 hatten erste Forschungsergebnisse aus der Analyse von 56 Managern gezeigt, dass Wechsel in einem Anlageteam einen positiven Effekt auf die Performance haben. Die nun vorliegenden Gesamtergebnisse der Auswertung von 145 erfahrenen Fondsmanagementteams aus der ganzen Welt, die bis ins Jahr 1990 zurückreichen, zeigen eine noch stärkere Verbindung zwischen Teamfluktuation und positiver Performance.
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
- Teams mit veränderter Zusammensetzung von einem Fundraising zum nächsten hatten eine bessere Performance im nächsten Fonds: Eine 1% höhere Fluktuationsrate führte zu einer 10% höheren Netto-IRR (Internal Rate of Return).
- Die durchschnittliche Netto-IRR der Fondsmanager mit der höchsten Fluktuation betrug 25% im Vergleich zu nur 11,5% derjenigen mit dem geringsten Wechsel.
- Der Einfluss auf die Performance ist vom fachlichen Schwerpunkt der Team-Mitglieder (Professionals) abhängig: Wechsel bei Experten mit operativen Erfahrungen führten zu einer signifikant verbesserten Performance, während der Austausch von Professionals mit finanziellem Hintergrund keinen Einfluss auf die Performance hatte.
- Fondsmanager mit höherer Fluktuation während Rezessionsphasen haben eine bessere Performance erzielt als solche mit geringer Wechselhäufigkeit: Eine 1% höhere Fluktuationsrate hatte eine um 3,1% höhere Netto-IRR zur Folge.
Investoren sollten Faktor Teamentwicklung beachten
„Unsere Ergebnisse lassen auf ein neues Teammerkmal schließen, nämlich Teamentwicklung. Diesen Aspekt sollten Investoren bei der Due Diligence beachten. Denn wie die Studie zeigt, kann die Fähigkeit eines Teams, sich an ein verändertes wirtschaftliches Umfeld anzupassen, weitaus bedeutender sein als die Stabilität des Teams,“ sagt Ivan Herger, Head of Research bei Capital Dynamics.
Die gesamte Studie als PDF:
Team Stability and Performance in Private Equity