Nachhaltige Finanzprodukte: Wege aus der Nische?

Der Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) lud am 14. Oktober zu einem Financial Forum in das Bankhaus Schelhammer & Schattera in Wien. Ein hochkarätig besetztes Podium diskutierte die brisante Fragestellung, ob es sich bei Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft um einen reinen Marketing-Gag oder doch einen klaren Trend handelt und mit welchen Strategien man das Thema aus dem Nischendasein befördern kann. Gastgeber Michael Martinek, Vorstandsvorsitzender Bankhaus Schelhammer & Schattera AG, fordert Mitbewerber unter anderem dazu auf, nachhaltige Finanzprodukte aktiver anzubieten und nicht nur mittels passiver "Me-too-Strategie" zu positionieren. Research |
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Wie misst man Nachhaltigkeit?

Zum Thema Nachhaltigkeit von der Kreditseite her sprach Oikocredit Austria Vorstandsvorsitzender Friedhelm Boschert. Die von seinem Institut weltweit in 70 Ländern vergebenen Mikrokredite seien Existenzgründungskredite, deren Nachhaltigkeit daran gemessen wird, ob sie auch langfristig zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Kreditnehmer führen. Schlüssel des Geschäftsmodells seien dabei enge Kundenbeziehungen, denn man müsse nahe am Kunden sein und viel Personal einsetzen, um beratend zur Seite stehen zu können.

Wege aus der Nische: Es bleibt noch viel zu tun

Einig waren sich die Diskutanten darüber, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt, um vor allem die Endkunden an das Thema der nachhaltigen Geldveranlagung heranzuführen. Persönliche Beratung und Aufklärung, oder aber auch, wie Christian Schön als Beispiel anführte, die Schaffung von Standards bzw. Gütezeichen können dabei hilfreich sein. Wie Uli Kraemer betonte, sei Gewinne zu machen per se nicht schlecht, sondern nur wie diese erzielt werden. Martinek ortete das Problem darin, dass noch zu wenige Institute nachhaltige Produkte aktiv anbieten würden, sondern diese ausschließlich als "passiven" Teil des Portfolios führen würden. Die Diskussionsteilnehmer stimmten darüber ein, dass das Marktvolumen daher nur über ein verstärktes und aktives Anbieten von nachhaltigen Produkten erhöht werden könne. Dann sei es möglich von einem Nischenangebot zum Mainstream zu werden.

Harter Kampf gegen fest etablierte Vorurteile

Ebenfalls herrschte unter den Diskutanten Konsens darüber, dass der Erfolg von nachhaltigen Finanzprodukten immer noch stark von fest etablierten Vorurteilen gebremst wird. Insbesondere das Vorurteil, nachhaltige Geldanlagen würden gegenüber konventionellen Produkten eine geringere Rendite erwirtschaften, sei laut Statements der Experten immer noch sehr weit verbreitet. Fakt ist jedoch, dass - gemäß den Ergebnissen zahlreicher wissenschaftlicher Studien (e-fundresearch.com berichtete) - kein systematischer Performancenachteil für nachhaltiger Geldanlagen erkennbar ist. 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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