Im aktuellen „Secular Outlook 2025“ prognostiziert Pictet Asset Management für den Zeitraum 2025 bis 2030 eine Konvergenz der erwarteten Erträge über die meisten Anlageklassen hinweg – bei gleichzeitig strukturell niedrigeren Realrenditen. Die angegebenen Werte verstehen sich als annualisierte Gesamtrenditen aus Sicht von USD-Investoren und inkludieren bereits den erwarteten Währungseffekt gegenüber dem US-Dollar. In den Originalcharts sind zusätzlich die erwarteten Renditen in lokaler Währung separat ausgewiesen.
Für Investoren mit anderer Heimatwährung, etwa in Euro, sollte dieser methodische Rahmen aktiv in die Interpretation und strategische Asset Allocation einbezogen werden.
Aktien: Japan an der Spitze, Frontier Markets am unteren Ende
Während US-Aktien in den letzten fünf Jahren unangefochten die Outperformer waren – gestützt durch Tech-Giganten, eine starke Währung und strukturelle Resilienz – fällt die künftige Erwartung aus Sicht von Pictet deutlich nüchterner aus. Die prognostizierte USD-Rendite für US-Equities liegt bei nur 5,1% p. a., dem zweitniedrigsten Wert im globalen Aktienvergleich.
Pictet begründet die vorsichtige Einschätzung mit drei Faktoren:
Bewertungsniveau: US-Aktien handeln weiterhin mit deutlichem Bewertungsaufschlag.
Makro-Risiken: Haushaltsdefizite, Zinspfad und politische Unsicherheit belasten das mittelfristige Sentiment.
Währungsausblick: Eine erwartete USD-Schwäche schmälert die realen Ertragschancen aus globaler Perspektive.
Demgegenüber profitieren japanische, europäische und asiatische Schwellenländeraktien von positiver Relativbewertung, strukturellem Rückenwind – und Währungsaufwertung.
Quelle: Pictet Asset Management; Prognoseperiode 31.03.2025-31.03.2030.
Fixed Income: Chancen bei EM und High Yield
Die höchsten Ertragserwartungen innerhalb der Rentenanlageklassen liegen im Bereich Schwellenländeranleihen (in Lokalwährung und USD) sowie im High-Yield-Segment. Industrieländer-Staatsanleihen bleiben auch nach Währungseffekt deutlich zurück.
Quelle: Pictet Asset Management; Prognoseperiode 31.03.2025-31.03.2030.
Private Markets: Spitzenreiter bei den Ertragserwartungen
Private Equity bleibt mit 9,8 % p. a. die renditestärkste Anlageklasse, dicht gefolgt von Private Debt in der Eurozone und den USA. Illiquidität, regulatorische Entlastungen und hohe Credit-Spreads stützen die positive Einschätzung. Reale Assets und alternative Strategien liefern laut Pictet in einem von Inflation und geopolitischer Fragmentierung geprägten Umfeld wertvolle Diversifikation und reale Erträge.
Quelle: Pictet Asset Management; Prognoseperiode 31.03.2025-31.03.2030.
Währungsaspekt für EUR-Investoren: USD-Abwertung bereits im Gange
Die Prognosen von Pictet basieren auf der Annahme einer Abwertung des US-Dollars um 10–15% über fünf Jahre. Für Euro-Investoren bedeutet dies: USD-basierte Renditeprognosen sind um einen potenziellen Währungsverlust von ca. 2–3% p. a. zu bereinigen, sofern keine Währungsabsicherung erfolgt.
Tatsächlich hat der US-Dollar bereits im ersten Halbjahr 2025 rund 10–11% gegenüber dem Euro und einem breiten Währungskorb abgewertet. Damit könnte ein großer Teil des Währungseffekts bereits realisiert sein– mit Auswirkungen auf die künftige Ertragserwartung aus EUR-Sicht.
Euro-denominierte Anlagen wie Eurozone Equities, Real Estate oder Private Debt können hingegen ohne weitere Währungsanpassung übernommen werden und gewinnen dadurch relativ an Attraktivität im globalen Allokationskontext.
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