Mexiko: Neuer Liebling der Anleger?

Nachdem Mexiko den Brasilianern den Rang als wirtschaftliches Aushängeschild Lateinamerikas abgelaufen hat, ist dieses Land mittlerweile zum Liebling vieler Anleger aus den etablierten Industriestaaten aufgestiegen. Paul Schenk, Global Research Analyst bei Newton (BNY Mellon), mit einer Hintergrundanalyse zu den weitreichenden und möglicherweise bahnbrechenden Reformplänen Mexikos. Markets |
Paul Schenk, Global Research Analyst, Newton / ©  BNY
Paul Schenk, Global Research Analyst, Newton / © BNY

Allerdings machen diese Pläne nicht den Eindruck, als würden sie wirklich grundlegend etwas verändern. Obwohl sie keine bestimmten Kreditvergabeziele oder Preiskontrollen vorsehen – was jedem Bankenanalysten umgehend den Angstschweiß auf die Stirn treiben würde – stellen sie die Kreditinstitute vor beträchtliche Probleme. Und es liegt nun einmal in der Natur des „informellen“ Sektors, dass man die Kreditwürdigkeit dieser Bevölkerungsschicht nicht wirklich beurteilen kann: Ein potenzieller Kreditnehmer kann zwar alle erforderlichen Häkchen setzen, aber niemand weiß, ob er nicht vielleicht bereits einen Kredit von einem Familienmitglied erhalten hat, dem er sich wesentlich verpflichteter fühlt, so dass er seine Schulden bei dieser Person wahrscheinlich eher zurückzahlt. Ebenso wie in vielen anderen Bereichen von Nietos Reformplänen scheint man also auch hierbei bisher lediglich halbfertig geworden zu sein.

Auf lange Sicht vielversprechend

Offensichtlich ist „halbfertig“ eine gute Beschreibung, um die aktuelle Lage in Mexiko zusammenzufassen. Zweifellos macht man bei der Umsetzung dieser umfassenden Reformen, die wirklich Schwerstarbeit ist, aber einige Fortschritte. Vielleicht kommt man dabei nicht so schnell voran, wie manch Außenstehender es eigentlich erwartet hat, aber auf jeden Fall hat man in Mexiko die richtige Richtung eingeschlagen. Der „Star“ Lateinamerikas befindet sich also auch weiterhin im Aufsteigen.

Paul Schenk
Global Research Analyst
Newton (BNY Mellon)


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