Economics Forum: Goldmenge vs. Zentralbankbilanzen

Trotz expansiver Geldpolitik vieler Notenbanken ist die Bedeutung von Gold als Veranlagungsinstrument zuletzt gesunken. Welche Faktoren sollten Investoren in diesem Zusammenhang in Zukunft beachten? Ökonomen und Chefstrategen von Aberdeen, DekaBank, Dexia, Erste Group Bank, ERSTE SPARINVEST, KBC, KEPLER-FONDS, Petercam, Raiffeisen, Swisscanto und UBS mit ihren Einschätzungen. Economics |

Aktuelle Frage im Economics Forum: 

"Die Bedeutung von Gold als Veranlagungsinstrument ist zuletzt gesunken - trotz einer starken Ausweitung der Bilanzsumme der Zentralbanken in den letzten Jahren. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Goldmenge und Geldmenge und welche Faktoren sollten Investoren in diesem Zusammenhang in Zukunft beachten?“


Mag. Jürgen Lukasser
Mag. Jürgen Lukasser

"Die Aktionen der Notenbanken - und hier vor allem der Fed und der Bank of Japan – sind aktuell der zentrale Einflussfaktor an den Finanzmärkten. Die Anleihenkäufe der beiden Zentralbanken betragen derzeit rund 160 Mrd. USD pro Monat. Im Vergleich dazu beträgt die jährliche Fördermenge aller Goldminen weltweit 2.700 Tonnen. Das entspricht derzeit einem Gegenwert von 125 Mrd. USD im Jahr.

Internationale Studien kommen zum dem Fazit, dass ohne Notenbank-Maßnahmen eine deutliche Deflation mit allen negativen Folgen für Realwirtschaft und Finanzmärkte zu erwarten wäre. Betrachtet man die Entwicklung des Goldpreises, ist der Einfluss der Zentralbanken - entgegen aller Intuition - weit weniger eindeutig zu bestimmen. Gold ist traditionell eine Krisenabsicherung. Die Schuldenkrise in Europa stellt ein Paradebeispiel für einen deutlichen Anstieg des Sicherheitsbedürfnisses dar. Ein interessanter Aspekt, den es in diesem Zusammenhang zu analysieren gilt, sind die bevorzugten Instrumente der Goldanleger.

Während seit tausenden Jahren in Goldmünzen- und Barren investiert wurde, trat in den letzten Jahren eine "Finanzinnovation" in Erscheinung: Papiergold. Papiergold basiert nicht auf dem physischen Handel des Edelmetalls, sondern auf dem Austausch von Ansprüchen darauf. Der Gesamtumsatz betrug in diesem Marktsegment alleine im Jahr 2011 50 Milliarden Unzen. Das ist das 600-fache der Jahresproduktion der Goldminen. Gold wurde damit  von einer Krisenabsicherung zum Spekulationsobjekt - mit allen unausweichlichen Folgen. Die Euphorie auf dem Goldmarkt ist mittlerweile völlig verflogen. Dies ist eine gute Basis für eine rationalere Preisbildung in diesem Markt."

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.