Alternder Bulle oder aufkeimende Mega-Hausse?

Die Aktienhausse wird bald sechs Jahre alt. Der durchschnittliche amerikanische Bullenmarkt seit 1932 dauerte nur knapp vier Jahre. Daher fragen sich nun viele Marktteilnehmer, wie lange der Boom noch anhalten kann. Risiken gibt es bei Aktien natürlich immer, und auch unerwartete Unfälle können passieren. Doch es gibt auch Argumente, die dafür sprechen, dass wir uns in einer strukturellen Mega-Hausse wie jener von 1980 bis 2000 befinden. Economics |

Auch in den 1980er Jahren stellten Disinflation sowie sinkende Zinsen und Energiepreise die Auslöser der Hausse dar, obwohl dies seinerzeit keinesfalls offensichtlich war. In den 1970ern wurden Börse und Konjunktur von den «Ölschocks» und der inflationären Lohn- und Ausgabenpolitik der Regierungen zurückgehalten. Anfang der 1980er fokussierten Notenbanken und Regierungen dann zunehmend auf Inflationsbekämpfung und Ausgabenkontrolle. An den Börsen ging es aber zunächst trotzdem nur schleppend voran. 

Ölbaisse als Symbol grösserer Gezeitenwechsel

Doch parallel dazu ging es mit dem Ölpreis immer stärker und schneller bergab: Kostete das Fass Rohöl am Höhepunkt des Iran-Irak-Krieges von 1980 noch real rund 100 USD, so war der Preis bis 1985 auf das heutige Niveau von 20 bis 25 USD gefallen. Bis 1998 sank der Preis sogar auf weniger als 8 USD – und die Börsen erlebten in der Zwischenzeit eine Jahrhunderthausse. 

Irgendwann fand dieser Megazyklus natürlich sein Ende. Die Internetblase platzte, und es folgten die Anschläge vom 11. September 2001, die Kriege gegen Afghanistan und Irak, die USD-Abwertung und diverse andere Entwicklungen, die letztlich den vieldiskutierten «Abstieg» der USA symbolisierten. Doch diese Epoche dürfte nun vorbei sein – oder zumindest neue Nuancen entwickeln. 

Bleibt es jedenfalls bei den günstigen Rohstoffpreisen, dann würden die alternden Volkswirtschaften des Westens und Japan profitieren. Die Mittelschichten dieser Länder, welche tendenziell zu den Globalisierungsverlierern zählten, könnten sich mit der Zeit wieder stärker erholen. Potenzielle Gewinner gibt es aber auch in einigen inzwischen in hohem Masse industrialisierten Schwellenländern. Südkorea ist ja praktisch schon ein Industrieland. Doch auch Chinas Wandel vom aufstrebenden Billiglohnland zur anspruchsvollen Konsumgesellschaft dürfte beschleunigt werden. Von dieser Entwicklung würden nicht nur chinesische Unternehmen profitieren – und auch das dürfte sich natürlich an den Börsen spiegeln. 

Deutlich tiefere reale Rohölpreise stützen die Aktienhausse

Die erste Grafik zeigt die nominale und die inflationsbereinigte Preisentwicklung für das Fass Rohöl. Für die realen Preise nehmen wir den «Bloomberg WTI Crude Oil Inflation Adjusted Spot Price Index».

Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken!
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Aus langfristiger Sicht ist die Abweichung zwischen nominalen und realen Preisen signifikant. Selbst die Grafik vermag das optisch nicht so deutlich herauszustreichen: So betrug der nominale Preis Ende Januar rund 48 USD pro Fass - und lag damit immer noch knapp 60% höher als zu Beginn der Zeitreihe im Mai 1983. Real betrachtet notierte der Preis jedoch bei etwas mehr als 20 USD - also gut 33% tiefer als 1983. Damit wird deutlich, wie stark der Ölpreis aus US-Sicht im Verhältnis zum allgemeinen Preisniveau inzwischen gesunken ist. Für den Konsumenten, aber auch für sehr viele Geschäftsbranchen bietet diese Entwicklung einen klaren Rückenwind.

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