Sentiment beginnt sich zu drehen
Standen Emerging Market Investments bis vor kurzen noch quasi durch die Bank mit negativen Schlagzeilen in der Öffentlichkeit, so beginnt sich nun sowohl Medien als auch Investoren Sentiment (siehe auch folgender Artikel) langsam zu drehen: „Seit der „EM-Krise“ im letzten Jahr hat sich die Marktstimmung spürbar gebessert – insbesondere die im Vergleich zu entwickelten Märkten „günstig“ bewerteten Aktienmärkte haben das Investoreninteresse angezogen. Auf der Fixed-Income Seite ist die Nachfrage nach Hard und Local Currency Investments bereits wieder stark ausgeprägt“, so Hartwig Kos, Manager des Barings Dynamic Emerging Markets Fund, in einem Gespräch mit e-fundresearch.com.
Das langfristige Potential von Emerging Market (EM) Investments sieht Kos nach wie vor bestehen, wenn auch im Vergleich zur Vergangenheit weitaus selektiver gehandelt werden muss: „Von 2002 bis 2008 hatten wir quasi nur einen großen EM-Trend: China und der Rohstoffboom. Heutzutage muss man jedoch viel selektiver agieren.
Seit 2010 war das globale Wirtschaftsumfeld relativ schwach und verschiedene Schwellenländer haben unterschiedlich darauf reagiert. Die Länder die die globale Wirtschaftsschwäche durch internes Kreditwachstum substituiert haben, fuhren ihre externen Leistungsbilanzen ins Defizit und erlitten einen herben Schock als das Federal Reserve die Absicht erklärt hat, seine Anleihekäufe zu tapern. Der Begriff “Fragile Five” (Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei) war sehr schnell überall zu sehen. Andere Märkte wie Korea und Taiwan haben sich nach dem ersten Taper Schock relativ gut entwickelt.
Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass die durchschnittliche Korrelation verschiedener Aktienmärkte innerhalb des Emerging Market Universums mittlerweile deutlich niedriger ist, als die durchschnittliche Korrelation innerhalb westlicher Aktienmärkte. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass sich EM-Investoren zunehmend weg vom reinen Index-Abbildern bewegen“, so Kos.