e-fundresearch.com: Herr Vogl, was spricht aus Ihrer Sicht generell und im aktuellen Marktumfeld für ein Engagement im Credit-Segment? Warum ausgerechnet über eine Long/Short-Strategie?
Walter Vogl: Wenn man Credit-Investments mit anderen Anlagen vergleicht, so sind wir der Ansicht, dass die europäischen Credit-Märkte in dem gering wachsenden wirtschaftlichen Umfeld einen relativ sicheren Hafen darstellen. Die Ausfallraten sind stabil und befinden sich auf einem niedrigen Niveau, mit Blick auf den aktuellen Kreditzyklus ist in der nächsten Zeit nicht mit einem signifikanten Anstieg zu rechnen. Durch die lockere Geldpolitik der EZB sollten die Zinsen auf einem im Vergleich zu den USA und Großbritannien niedrigen Niveau verharren.
Auf der Suche nach auskömmlichen Renditen haben viele Investoren in den letzten Jahren zu höherverzinslichen Unternehmensanleihen gegriffen. In einigen Bereichen, wie zum Beispiel in der europäischen Peripherie sind die Bewertungen an den Rentenmärkten schon ziemlich ausgereizt, so dass im weiteren Verlauf von einer höheren Streuung und Volatilität auszugehen ist. Auch wenn die Spreads bei Unternehmensanleihen insgesamt noch fair bewertet sind, blicken die Investoren mit Sorge auf die Auswirkungen eines möglichen Zinsanstiegs.
Eine Long/Short-Strategie hat vor diesem Hintergrund den Vorteil, dass sie in der Lage ist, Alpha aus ihren Short-Positionen zu generieren und das Portfolio durch den Einsatz von Hedging-Strategien gegen die Marktvolatilität zu schützen. Der ECM Absolute Return Credit Fund geht noch einen Schritt weiter und sichert als Ausgangspunkt seiner Strategie alle Zinsänderungsrisiken vollständig ab. Dies gibt dem Fondsmanager die Freiheit, sich ausschließlich auf das Management des Kreditrisikos als die aktive Renditequelle des Portfolios zu konzentrieren.