e-fundresearch.com: Wo lauern 2015 die größten Herausforderungen und welche generellen Volatilitätsniveaus erwarten Sie für die kommenden Monate?
Preißler, Kuhnke und Tischer: Das Jahr 2015 sollte ausreichend Ertragspotential liefern, um mit dem Managementansatz von Bantleon Opportunities L wieder an die Erfolge der Jahre 2008 bis 2013 anzuknüpfen. Um jedoch potentielle Verluste aufgrund – im Nachhinein – unnötiger Ausstiege aus dem Aktienmarkt zu begrenzen, haben wir das Risikomanagement von Bantleon Opportunities L an die zuletzt stark gestiegenen Volatilitäten angepasst.
Ist die Gesamtbewertung der Basismodelle positiv, werden »Early Exit«-Ausstiegssignale nicht mehr automatisch umgesetzt. Der Anlageausschuss entscheidet in diesen Fällen diskretionär, wann und in welchem Ausmaß die Aktienquote reduziert wird. Somit ist es künftig möglich, bei Marktstörungen, die in einem insgesamt positiven Aktienmarktumfeld stattfinden, die Aktienquote gar nicht oder auch nur zur Hälfte zu reduzieren. Davon unberührt führen Ausstiegssignale des Basismodells wie bislang auch zum sofortigen Schließen der Position.
Diese Anpassung ist notwendig, weil die Volatilitäten an den Aktienmärkten aus mehreren Gründen hoch bleiben und möglicherweise sogar weiter steigen werden: Immer mehr institutionelle Investoren müssen aus Ertragsgründen in Aktien investieren, ohne ausreichende Risikobudgets zu haben, um Kurskorrekturen auszusitzen. Das gilt umso mehr, weil hochqualitative Staatsanleihen, Quasi-Staatsanleihen und Pfandbriefe aufgrund der tiefen Renditen im Krisenfall keine ausreichenden Kursgewinne mehr bieten, mit denen die Verluste aus der Aktienquote ausgeglichen werden könnten.
Im Endeffekt mindert die aggressive Geldpolitik der EZB zwar das Risiko einer nachhaltigen Aktienmarktkorrektur, sie erhöht aber umgekehrt die Wahrscheinlichkeit hochvolatiler Seitwärtsbewegungen.