In unseren vorherigen Beiträgen haben wir bereits eine Einführung zum Thema Investmentfonds gegeben und uns mit der Frage beschäftigt, ob Investmentfonds oder ETFs die bessere Wahl für Anleger sind. In diesem Beitrag werden wir uns speziell darauf konzentrieren, was ETFs sind und welche Eigenschaften sie auszeichnen.
Definition von ETFs
Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Investmentfonds, die darauf abzielen, die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Index (z.B. Aktien- oder Anleihenindex) abzubilden. ETFs werden wie Aktien an Börsen gehandelt und können während der Handelszeiten gekauft und verkauft werden. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Investmentfonds, die darauf abzielen, den Markt zu übertreffen, verfolgen ETFs in der Regel eine passive Anlagestrategie und versuchen, die Wertentwicklung des Index so genau wie möglich nachzubilden.
Vorteile von ETFs
1. Kosteneffizienz
Ein großer Vorteil von ETFs gegenüber traditionellen Investmentfonds ist ihre Kosteneffizienz. Da ETFs passiv verwaltet werden und den Index nachbilden, fallen in der Regel keine hohen Verwaltungsgebühren an, die bei aktiv gemanagten Fonds üblich sind. Die Gesamtkostenquote (TER) von ETFs ist daher häufig deutlich niedriger als bei Investmentfonds.
2. Handelsflexibilität
ETFs werden wie Aktien an Börsen gehandelt, was bedeutet, dass sie während der Handelszeiten problemlos gekauft und verkauft werden können. Im Gegensatz dazu werden Investmentfonds in der Regel nur einmal am Tag zum Nettoinventarwert (NAV) gehandelt. Diese Handelsflexibilität ermöglicht es Anlegern, ETFs leichter in ihre Anlagestrategien einzubauen und kurzfristige Marktchancen zu nutzen.
3. Transparenz
ETFs sind in der Regel transparenter als aktiv gemanagte Investmentfonds. Da sie einen bestimmten Index nachbilden, können Anleger jederzeit die Zusammensetzung und Gewichtung der im ETF enthaltenen Wertpapiere einsehen. Bei Investmentfonds ist dies oft weniger klar, da die Portfoliomanager ihre Anlageentscheidungen nicht unbedingt offenlegen.
Nachteile von ETFs
1. Potenziell begrenzte Renditechancen
Da ETFs in der Regel einen Index nachbilden, sind die Renditechancen auf die Performance des zugrunde liegenden Index beschränkt. Im Gegensatz dazu verfolgen aktiv gemanagte Investmentfonds das Ziel, den jeweiligen Index zu übertreffen, was zu potenziell höheren Renditen führen kann. Erfahrene Fondsmanager können Marktchancen identifizieren und nutzen, um den Index zu übertreffen.
2. Handelskosten
Im Gegensatz zu Investmentfonds, die nur einmal täglich am Ende des Handelstages zu ihrem Nettoinventarwert (NAV) gehandelt werden, können ETFs während des gesamten Handelstages an der Börse gekauft und verkauft werden. Dies bedeutet, dass für jeden ETF-Kauf und -Verkauf Handelskosten anfallen, die sich im Laufe der Zeit summieren können.
3. Tracking-Error
Ein weiterer potenzieller Nachteil von ETFs ist der sogenannte Tracking-Error. Dieser entsteht, wenn der ETF den zugrunde liegenden Index nicht genau abbildet und somit eine Abweichung in der Performance zwischen dem ETF und dem Index entsteht. Obwohl ETFs in der Regel darauf abzielen, den Index so genau wie möglich nachzubilden, können Handelskosten, Gebühren und andere Faktoren dazu führen, dass es zu einem Tracking-Error kommt. In solchen Fällen könnte die Performance des ETFs hinter der des Index zurückbleiben.
4. Geringere Flexibilität bei der Anlagestrategie
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Investmentfonds, bei denen Fondsmanager auf Basis von Fundamentalanalysen und Markteinschätzungen Anlageentscheidungen treffen, sind ETFs in ihrer Anlagestrategie weniger flexibel. Sie sind auf die Nachbildung eines Index beschränkt, wodurch sie nicht in der Lage sind, schnell auf Marktveränderungen oder spezifische Anlagechancen zu reagieren. Für Anleger, die eine aktive Anlagestrategie verfolgen möchten, um möglicherweise höhere Renditen zu erzielen, könnte diese geringere Flexibilität ein Nachteil sein.
Fazit
ETFs bieten Anlegern eine kostengünstige, transparente und flexible Möglichkeit, in verschiedene Marktsegmente zu investieren. Sie sind eine ausgezeichnete Option für Anleger, die eine passive Anlagestrategie verfolgen und ihre Portfolios diversifizieren möchten. Trotzdem ist es wichtig, sowohl die Vor- als auch die Nachteile von ETFs im Vergleich zu anderen Anlageinstrumenten wie Investmentfonds zu berücksichtigen. Um mehr über die Unterschiede zwischen Investmentfonds und ETFs zu erfahren, lesen Sie unseren Artikel Investmentfonds oder ETF? Eine Entscheidungshilfe für Anleger. Und wenn Sie eine Einführung in Investmentfonds suchen, besuchen Sie unseren ersten Beitrag in dieser Serie: Was ist ein Investmentfonds? Eine Einführung für Anleger.
Dieser Artikel ist Teil der e-fundresearch.com #Basics Artikelserie, mit der wir trotz unserer Rolle als reines B2B Medium aktiv zur Stärkung der Finanzbildung und der finanziellen Unabhängigkeit beitragen wollen. Schauen Sie regelmäßig vorbei, um weitere Beiträge zu grundlegenden Finanzthemen zu entdecken.
Weitere spannende Beiträge aus der Welt der Investmentfonds & ETFs: