Teil 3 | Die große Halbzeitanalyse: Multi Asset Strategen im Interview

Von "außergewöhnlich" bis "erwartungsgemäß": Welches Fazit ziehen führende Multi Asset Strategen zum ersten Börsenhalbjahr 2024 und mit welcher Positionierung starten sie in die zweite Jahreshälfte? Antworten erhalten Sie exklusiv in der neuesten Ausgabe des e-fundresearch.com Asset Allocation Forums: Managers | 05.07.2024 10:40 Uhr

5.5 Fragen: Die große Multi Asset Halbzeitanalyse 2024 (Teil 3)

Das erste Halbjahr 2024 hat den Kapitalmarkt mit neuen Allzeithochs, überraschenden Wendungen bei Zinssenkungserwartungen und unerwarteten Marktbewegungen geprägt. Welche Faktoren beeinflussen derzeit die Anlagestrategien von führenden Multi Asset Fondsmanagern? Wo sehen sie die größten Chancen und Risiken? 

Im Rahmen der neuesten Ausgabe des e-fundresearch.com Asset Allocation Forums haben wir Multi Asset Strategen mit 5.5 konkreten Fragen zum 1. Börsenhalbjahr 2024 und ihrer aktuellen Positionierung konfrontiert.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und wertvolle Impulse sowie Denkanstöße für Ihre Asset Allocation mit Teil 3 unserer Interviewserie! Teil 1 finden Sie hier. Die Antworten aus Teil 2 können Sie hier nachlesen.

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Olivier Van Haute, Head of Global Balanced Funds, DPAM
© Degroof Petercam Asset Management (DPAM)

Olivier Van Haute, Head of Global Balanced Funds, DPAM

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Zweiteilung

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Zu Beginn des Jahres rechneten wir mit drei Zinssenkungen und gingen davon aus, dass die Märkte zu diesem Zeitpunkt vorausgeeilt waren. Heute gibt es wieder Raum für Überraschungen. Die Märkte sind anfälliger und konzentrierter geworden, aber die Bewertungskennzahlen sind nicht alarmierend hoch. Für eine weitere Rally werden die Ergebnisse auf breiter Front steigen müssen. Wir legen derzeit mehr Wert auf die Carry-Komponente von festverzinslichen Instrumenten und bevorzugen daher High Yield.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Die Frühindikatoren machen Hoffnung auf ein gutes zweites Halbjahr. Solange sich die Inflation in Grenzen hält, bevorzugen wir Risikoanlagen, sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen. Im zweiten Halbjahr stehen mehrere wichtige Wahlen an, was unweigerlich zu Volatilität, aber auch zu Chancen an den Märkten führen wird. Da die Inflation weitgehend unter Kontrolle bleiben dürfte, sollte ein günstiges Wachstumsumfeld den Risikoanlagen genügend Unterstützung bieten.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Wir setzen auf: 1. Quality-Growth-Aktien, die sich idR besser entwickeln, sobald der Zinszyklus beginnt, und deren Gewinne und Cashflows überdurchschnittlich wachsen. 2. Small Caps aufgrund ihrer zyklischen Natur und aus Bewertungsgründen. Und 3. börsennotierte Immobilienwerte aufgrund hoher Abschläge auf den Nettoinventarwert, hoher Dividendenrenditen und der Aussicht auf eine mittelfristige Neubewertung. Dafür müssen wir jedoch einen echten Zinssenkungszyklus und eine Stabilisierung der Zinsvolatilität sehen.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Die Korrelationen von Aktien und Anleihen sind derzeit positiv. Daher haben wir die Sensibilität gegenüber Staatsanleihen verringert und diversifizieren stärker in höher rentierliche Anlagen entschieden. Wir bevorzugen Investment-Grade-Anleihen und Hochzinsanleihen gegenüber Staatsanleihen. Bei Schuldtiteln aus Schwellenländern wägen wir die Währungsrisiken gegen die Renditen ab, da sich die Währungen leicht bewegen können.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Sobald sich die Geldpolitik wieder in einem akkommodierenden Bereich befindet und die Volatilität bei den festverzinslichen Wertpapieren zurückgeht, werden wir eine stärkere Allokation in Staatsanleihen in Erwägung ziehen, da wir davon ausgehen, dass diese wieder eine effektivere Rolle bei der Diversifizierung von Multi-Asset-Portfolios spielen werden.
François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM
© La Française AM

François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Nvidia

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Die Dominanz großer Tech-Unternehmen in den Indizes ist historisch, mit einem Konzentrationsgrad, der die Jahre 2000/2001 übertrifft. Die relativen Bewertungsindikatoren zeigen, dass der US-Aktienmarkt im Vergleich zu risikofreien Anleihemärkten teuer ist. Asset Manager haben keine andere Wahl, als diese Konzentration zu steuern. Dies ist vermutlich nicht sehr gesund, jedoch stehen Rekordgewinne dahinter, anders als 2001. Die Herausforderung ist, zu beurteilen, ob diese Gewinne nachhaltig sind.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Was unsere Allokation anbelangt, so bevorzugen wir aufgrund des in den meisten Regionen nach oben korrigierten Wachstums, derzeit risikoreiche Anlagen. Dabei haben wir an den Aktienmärkten weiterhin eine Tendenz zu Technologiesektoren.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Wir investieren zunehmend wieder in kleine und mittlere Unternehmen, die stark unter dem weltweiten Rückgang der Produktionstätigkeit gelitten haben.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Bei den festverzinslichen Wertpapieren bleiben wir vorsichtig, was das lange Ende der Zinskurve betrifft, und bevorzugen Realzinssätze.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

K/A
Andreas Böger, Head of Sustainability, Impact Asset Management
© Impact Asset Management

Andreas Böger, Head of Sustainability, Impact Asset Management

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Dynamisch

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Der Anstieg erfolgte nach einer 2-jährigen Konsolidierung. Die Gewinnaussichten bestimmter Segmente hatten sich deutlich verbessert, diese zogen in der Folge den Markt nach oben. Die Herausforderung bleibt, trotz abnehmender Marktbreite mit einem diversifizierten Portfolio an der Entwicklung zu partizipieren.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Wir haben Aktien im historischen Vergleich mit 75% leicht übergewichtet. Abgesehen von dem Trend-Thema der Künstlichen Intelligenz sind genügend Opportunitäten zu finden, welche von einer weiteren „post-COVID-Normalisierung“ profitieren können.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Wir setzen unvermindert auf den Qualitätsfaktor - Marktführerschaft, hohe Margen, hohe Kapitalerträge, gutes Wachstum, geringe Verschuldung und fortlaufende Innovation. Gerade im aktuellen Umfeld mit hohen Zinsen und teilweise stagnierendem Wachstum dürften diese Unternehmen weiter gefragt bleiben.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Wir sind zu 20% in globalen Unternehmensanleihen investiert, jeweils zur Hälfte in EUR und währungsgesichert in USD, mit einer effektiven Duration von 6 Jahren. Die höhere Verzinsung bietet einen gewissen Puffer gegen Kursverluste, mögliche Zinssenkungen liefern ein attraktiv asymmetrisches Chance-Risiko Profil.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Wir bevorzugen die „saubere“, transparente und liquide Anlage in Aktien und Anleihen.
Stefan Wolpert, Portfoliomanager Multi Asset, Habbel, Pohlig & Partner
© Habbel, Pohlig & Partner

Stefan Wolpert, Portfoliomanager Multi Asset, Habbel, Pohlig & Partner

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

KI-Manie

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Die hohe Konzentration in wenigen Titeln birgt für einige marktkapitalisierungsgewichtete Indizes das „Gesundheitsrisiko“ stärkerer Korrekturen, sollte es bei den Schwergewichten zu Enttäuschungen und Gewinnmitnahmen kommen. Die Herausforderung besteht darin, den Fokus weg von diesen Indizes hin zu den zurückgebliebenen Aktien zu lenken, die zuletzt weniger im Vordergrund standen.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Die sehr hohen Aktienquoten vom Jahresbeginn haben wir etwas reduziert in Richtung unserer längerfristigen Allokation. Wir setzen asymmetrische Instrumente ein, um gegen Korrekturen gesichert zu sein und gleichzeitig von weiter steigenden Aktienmärkten zu profitieren. Das Zinsänderungsrisiko liegt unterhalb der strategischen Allokation. Dies ist maßgeblich auf die gesunkene Zinssenkungsfantasie zurückzuführen, angesichts hartnäckig über den Zentralbankzielen liegender Inflationszahlen.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Umfragen zufolge fließt immer noch viel Geld in die großen Technologiewerte. Interessanter erscheinen uns hingegen Aktien der zweiten und dritten Reihe mit attraktiven Bewertungen, geringem Verschuldungsgrad und solidem Momentum. Viele dieser Aktien haben sich dieses Jahr im Schatten der großen, in den Schlagzeilen stehenden Tech-Werte bereits ordentlich entwickelt, sollten aber weiteren Nachholbedarf haben.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Wir halten eine relative hohe Allokation in Unternehmensanleihen. Über Zielfonds investieren wir auch in höherrentierliche Anlagen. Hierzu gehören klassische High Yields ebenso wie nachrangige Papiere mit besonders vorteilhaftem Chance-Risiko-Verhältnis. Aus Risikogesichtspunkten achten wir auf geringe Überschneidungen bei den Emittentenuniversen sowie das Zusammenspiel mit den Aktienanlagen. In geringem Umfang sind wir in inflationsindexierten Anleihen investiert.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Unser wichtigstes Diversifizierungsinstrument ist derzeit Gold. Steigende Staatsverschuldungen, Krisen und hartnäckige Inflation unterstützen das Edelmetall abseits kurzfristiger Schwankungen. Zusätzlich setzen wir sogenannte Liquid Alternatives ein, deren Wertentwicklung vom allgemeinen Marktgeschehen abgekoppelt ist. Innerhalb dieser sehr heterogenen Anlageklasse haben wir derzeit einen Fokus auf Strategien, welche in turbulenten Marktphasen für Stabilität im Portfolio sorgen.
Dr. Anja Hochberg, Head Multi Assets Solutions, Zürcher Kantonalbank,
© Zürcher Kantonalbank

Dr. Anja Hochberg, Head Multi Assets Solutions, Zürcher Kantonalbank,

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

Euphorisch

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Trotz spürbarer Euphorie halten wir das aktuelle Börsenumfeld für fundamental gut unterstützt. Dazu zählt insbesondere die positive Gewinnentwicklung, die mittlerweile auch deutlich über den Tech-Bereich hinausgeht. Bei zumindest kurzfristig eingedämmten Inflationssorgen und einer moderaten Wachstumsabkühlung sollte ein Soft-Landing Zinssenkungen ermöglichen und eine ausgewogene konjunkturelle Basis bieten. Nach wie vor stellen geo- und innenpolitische Risiken die grössten Herausforderungen dar.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Mit einem Übergewicht sowohl bei Obligationen als auch Aktien sind wir im Vergleich zur Benchmark zwar offensiv unterwegs, haben aber noch etwas Risikobudget in der Hinterhand. Dazu hat uns insbesondere die ausgeprägte Euphorie gebracht. Bei hohen Aktienquoten und wenig Absicherung im Markt sind kurzfristige Rückschläge möglich, die wir aktuell eher als Kaufgelegenheiten einstufen würden. Zudem sehen wir aktuell eher neue Chancen in defensiveren Aktienregionen und -sektoren.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Wir unterscheiden uns in der regionalen Allokation und bei der Sektorenwahl vom Konsensus. Bei letzterem haben wir jüngst eine Rotation von Tech in etwas defensivere Sektoren vollzogen. Regional bevorzugen wir unseren Schweizer Heimmarkt und auch wieder Schwellenländer. Zudem haben wir jüngst auch wieder in der Eurozone zugekauft. Den Schweizer Markt zeichnet ein gutes relatives Gewinnmomentum, eine hohe Dividendenrendite, eine tiefe Bewertung und eine attraktive Sektorenzusammensetzung aus.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Unser Übergewicht im Fixed Income Bereich wird mehrheitlich durch unsere Präferenz für Staatsanleihen getrieben. Unternehmensanleihen halten wir angesichts des miniminem Risikoaufschlages für teuer. Zudem halten wir Schwellenländeranleihen in lokaler Währung als auch in "hard currency". Staatsanleihen dürfen u.E. von Zinssenkungen profitieren.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Wir setzen im alternativen Bereich strategisch auf ILS (insurance linked strategies) und vermehrt auch Private Equity. Zudem bereichern (wo zulässig) Gold und Rohstoffe unser Portfolio. Hier können wir auch taktisch agieren. Angesichts unseres Übergewichtes bei Obligationen (Staatsanleihen) und Aktien sind wir aber hier aktuell neutral positioniert, nachdem wir lange im Gold übergewichtet waren.
Carsten Mumm, Chefvolkswirt, DONNER & REUSCHEL
© DONNER & REUSCHEL

Carsten Mumm, Chefvolkswirt, DONNER & REUSCHEL

Wie würden Sie die erste Hälfte des Kapitalmarktjahres in einem Wort beschreiben?

widerstandsfähig

Trotz einer überraschenden Umkehr der Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht, und Nvidia ist zum weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen: Als wie “gesund” ist das aktuelle Marktumfeld Ihrer Meinung nach derzeit zu beurteilen? Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich daraus für Multi Asset Manager?

Die Robustheit der Aktienmärkte überrascht, wenn man nur auf die Top-Schlagzeilen der letzten Monate achtet. Der wichtigste Faktor für die Aktienbewertung, die Entwicklung der Unternehmensgewinne, rechtfertigt allerdings die aktuell vielfach hohen Indexstände. Wobei mehr denn je differenziert werden muss: sowohl Gewinne als auch die Kurse auf Indexebene wurden von wenigen Einzeltiteln getrieben. Genau diese Unternehmen sind zugleich vielfach weniger zinssensitiv bzw. profitieren von der bisher sehr robusten Konjunkturentwicklung in den USA.

Wie offensiv ist Ihre derzeitige taktische Asset-Allokation im Vergleich zur langfristigen Historie? Welche Überlegungen haben zu dieser Entscheidung geführt?

Wir steuern die Kundenportfolien derzeit mit einer vollen, teilweise übergewichteten Aktienquote. Hintergrund ist die Erwartung einer leichten Konjunkturerholung in Europa und in vielen Schwellenländern bzw. eine moderate Abkühlung in den USA sowie die Perspektive sinkender Zinsen in den kommenden Monaten. Zudem werden weiterhin einige Unternehmen von steigenden Investitionsbedarfen profitieren, v.a. in Technologie, Infrastruktur, Sicherheit und Energieversorgung.

Wo sehen Sie derzeit sie Sweet Spots auf der Aktienseite?  In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens? 

Der Fokus unserer Branchenallokation liegt auf Nicht-Basiskonsumgütern, Technologie und teilweise im Finanzsektor. Wir beobachten zudem weiterhin viele positive Sondersituationen bei einzelnen Unternehmen. Es kommt derzeit vor allem die richtige Einzeltitelauswahl an, wobei wir auf attraktive Margen und gute Marktstellungen im Sinne hoher Markteintrittsbarrieren achten.

 Wie sieht Ihre Allokation auf der Fixed Income Seite aus?

Wir bevorzugen auf der Zinsseite eine lange Portfolio-Duration, weil auch die Renditen von Staatsanleihen am langen Ende in den kommenden Monaten sinken sollten. Untergewichtet sind wir bei Unternehmensanleihen wegen der sehr niedrigen Risikoprämien.

Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?

Wir halten Positionen auf der Rohstoffseite mit einem Schwerpunkt auf Gold. Zudem halten wir das Segment der Krypto-Assets für langfristig aussichtsreich.

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