Privatbank-CIO: Wir bleiben bearish, bis…

Aus der Marktkorrektur ist laut der Kathrein Privatbank mittlerweile ein „waschechter“ Bärenmarkt geworden. Nicht wenige Marktteilnehmer stellen sich nun natürlich die Frage, ab wann man sich wieder in einen verstärkten Risk-On-Modus begeben sollte. Für Harald P. Holzer, Vorstand und Chief Investment Officer der Privatbank, müssen hierfür fünf konkrete Punkte erfüllt sein. Markets | 13.03.2020 09:26 Uhr
Harald P. Holzer, Vorstand und Chief Investment Officer der Kathrein Privatbank / © Kathrein Privatbank
Harald P. Holzer, Vorstand und Chief Investment Officer der Kathrein Privatbank / © Kathrein Privatbank
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Kathrein Privatbank: Wir befinden uns in einem Bären-Markt!

Die österreichische Kathrein Privatbank mit Sitz in der Wiener Wipplingerstraße ist eine etablierte Adresse für vermögenden Privatkunden und anspruchsvollen institutionellen Investoren. Das Haus ist aber auch für seine klaren und – wie sich am aktuellen Beispiel zeigt - treffsicheren Markt-Statements bekannt. „Wir befinden uns aktuell bereits in einem Bären-Markt“, ließ Harald P. Holzer, Vorstand und Chief Investment Officer der Kathrein Privatbank bereits am Montag dieser Woche aufhorchen. 

Während die Analysten vieler Häuser zum damaligen Zeitpunkt immer noch von einer Korrektur sprachen, sah Holzer das bereits anders. „Eine Korrektur ist bis zu einem maximalen Marktrückgang von 20% argumentierbar. Dieser Schwellenwert wurde bereits überschritten. Historisch betrachtet, kommt es in einem Bärenmarkt zu Kursrückgängen von -38%. Aus diesen historischen Daten leitet sich demnach vom aktuellen ein potenzieller weiterer Kursrückgang um -18% ab“, erklärt Holzer gegenüber e-fundresearch.com.

In den Portfolios und Fonds der Privatbank wurden entsprechende Anpassungen vorgenommen, die defensive Ausrichtung zeitgerecht verstärkt und das Aktiengewicht erneut reduziert. „Gleichzeitig wurde auch die Gewichtung der dynamischen Komponenten zulasten der Aktienquote weiter erhöht“, weiß Herwig Wolf, Direktor und Leiter Institutional Clients bei Kathrein zu erzählen.

Fünf Punkte will CIO Holzer erfüllt wissen, bevor er die Portfolios wieder aggressiver ausrichtet

Die Frage aller Fragen lautet nun natürlich, wann man sich als Asset Allocator wieder verstärkt ins Risiko begeben sollte. CIO Holzer sieht flexible Portfolios im aktuellen Umfeld im Vorteil: „In der aktuellen Situation mit täglich neuen Informationen und Entwicklungen gilt es umso mehr, sich flexibel in der Portfoliogewichtung zu zeigen. Eine erneute Portfolioanpassung in absehbarer Zeit ist durchaus möglich. Bevor wir wieder eine Risk-on-Ausrichtung einnehmen, monitoren wir die Entwicklung einiger ausschlaggebender Indikatoren.“ 

Konkret bleibt die Kathrein Privatbank laut Auskunft von CIO Holzer jedenfalls bearish, bis die folgenden fünf Punkte erfüllt sind:

  1. … die Anzahl an Ansteckungen außerhalb von China rückläufig ist.
  2. … sich der globale PMI nach oben bewegt und wieder ein Level von etwa 50 erreicht.
  3. … sich die “OECD Leading Indicators“ verbessern.
  4. … das KGV vom Total World Index bei 14.4 liegt.
  5. … MSCI Gewinnerwartungen wieder nach oben drehen 

„Das Wichtigste wird sein, dass sich die Ansteckungen außerhalb Chinas rückläufig zeigen und in den USA die Situation nicht eskaliert. Außerdem behalten wir Sentiment- und volkswirtschaftliche Indikatoren sowie die Gewinnentwicklung der Unternehmen und die Aktienbewertung im Auge“, kommentiert Holzer die Situation.

Mit Blick auf die Geschwindigkeit und die Stärke der jüngsten Abverkäufe verweist Holzer auf das fortgeschrittene Bewertungsniveau: „Die teilweise schon hohen Bewertungen an den Aktienmärkten haben das Ausmaß des Abverkaufs natürlich begünstigt, ab einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,4 (Durchschnitt der letzten Bärenmärkte) hat in der Vergangenheit die Aktienentwicklung wieder ins Positive gedreht.“

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