So einfach ist die Formel: Wenn das Vertrauen schwindet, dann glänzt Gold in der Gunst der Anleger und befördert das Edelmetall von einem Höchststand zum Nächsten. Das Edelmetall gilt traditionell als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten und zieht Anleger an, die Stabilität suchen. Gründe für Verunsicherung gibt es derzeit reichlich.
Alle voran wieder mal eine Attacke des US-Präsidenten Donald Trumps - er richtet erneut seine Kritik gegen die Federal Reserve. Seit geraumer Zeit versucht er Notenbankchef Jerome Powell zu einer Zinssenkung zu bewegen. Nun geht er einen Schritt weiter: Mit der versuchten Entlassung der FED-Gouverneurin Lisa Cook, offiziell wegen angeblicher Falschangaben bei einem Hypothekardarlehen, setzt er seinen Druck mit dem Ziel fort, Einfluss auf die Notenbank zu nehmen. Durch diese politische Aktion wird die Unabhängigkeit der FED in Zweifel gezogen - vertrauensbildende Maßnahmen schauen anders aus.
Die Fed spielt auch bei einem weiteren Argument für Gold eine Rolle: Die Aussicht auf Zinssenkungen kommen zinslosen Anlagen wie Gold zugute. Wie dem Marktteil zu entnehmen, verdichten sich die Hinweise auf bevorstehende Zinssenkungen.
Auch die Währungsentwicklung spielt eine zentrale Rolle: Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, führt ein schwächerer Dollar dazu, dass das Edelmetall für Käufer außerhalb der USA attraktiver wird. Das lässt die Nachfrage und in der Folge den Preis steigen. Der Dollar hat dieses Jahr ca. 12% gegenüber dem EUR verloren – ein weiteres Zeichen für das nachlassende Vertrauen in die wirtschaftliche und politische Stabilität der Vereinigten Staaten.
Nicht zuletzt natürlich die hohen Staatsschulden. Die USA kämpft mit ihrem steigenden Schuldenstand und zuletzt ist Frankreichs Staatsverschuldung durch politische Instabilität in den Fokus gerückt. Ein solches Umfeld stärkt die Nachfrage nach sicheren Anlageformen wie Gold. Der Klassiker fehlt noch – Gold als Absicherung gegen Inflation. In Anbetracht der Zollpolitik ist die Sorge vor steigenden Preisen nachvollziehbar, und Anleger suchen Schutz in Edelmetallen.
Zum Abschluss noch ein oft übersehener Fakt: Nicht alles, was glänzt ist Gold – es kann auch Silber sein. In der Wertentwicklung steht das Edelmetall seinem großen Bruder in nichts nach. Es wird in Krisenzeiten, ähnlich wie Gold, als sichere Anlage gesehen. Zusätzlich gewinnt es durch die wachsende industrielle Nachfrage an Bedeutung, insbesondere in Zukunftsbranchen wie Solarenergie und Elektromobilität.
In unserem flexiblen Mischfonds ACTIVE WORLD PORTFOLIO haben wir eine strategische Rohstoff Allokation von rund 5%, davon knapp 2% in Gold.
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