Nachhaltige Investments: Mehr Transparenz erforderlich

Um nachhaltige Investments stärker in den Portfolios der Privatanleger zu verankern, müssen vor allem Finanzberater besser informiert werden. „Vermögensberater sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Produktanbietern und Anlegern. In Sachen Nachhaltigkeit benötigen sie allerdings mehr Transparenz und Produktklarheit“, sagte Sebastian Römer, verantwortlich für das Geschäft von Natixis Investment Managers in Zentral- und Osteuropa. In einer Studie hatte die französische Fondsgesellschaft weltweit insgesamt über 2.700 Finanzberater unter anderem zum Thema Nachhaltige Kapitalanlage befragt, darunter 150 Adressen in Deutschland. Natixis Investment Managers | 09.07.2018 13:55 Uhr
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Knapp die Hälfte der in Deutschland befragten Finanzberater (48 %) würde sogenannte ESG-Fonds stärker empfehlen, wenn es bessere Daten und Reportings zu den entsprechenden Produkten gäbe. ESG-Fonds verwalten ihre Anlagegelder unter besonderer Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Belangen sowie Aspekten der guten Unternehmensführung. Nachhaltige Geldanlage ist jedoch ein weiter Begriff, der bisher weder rechtlichen Anforderungen noch einer Kontrollinstanz unterliegt. Unter dem Label der Nachhaltigkeit rangieren am Markt unterschiedliche Fonds. Vor diesem Hintergrund sorgen sich immerhin 41 Prozent der Befragten hierzulande darüber, ob alle als nachhaltig bezeichneten Finanzprodukte ihrem Anspruch tatsächlich gerecht werden. In anderen europäischen Ländern ist der Anteil der Skeptiker sogar noch höher; zum Beispiel in Frankreich (49%) oder der Schweiz (59 %). „Die von der EU-Kommission in Arbeit genommene Taxonomie zu nachhaltigen Investments dürfte hier für mehr Klarheit sorgen“, so Römer. „Das damit verbundene Ziel, mehr Transparenz in den Bereich der nachhaltigen Kapitalanlage zu bringen, unterstützen wir nachdrücklich.“ 

Inzwischen bleibt die Nachfrage hierzulande vorerst vor allem durch institutionelle Investoren getrieben. "Privatanleger beginnen allerdings, den Bereich der nachhaltigen Geldanlage zunehmend für sich zu entdecken", sagte Philippe Zaouati, CEO von Mirova, der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Tochtergesellschaft von Natixis IM. "Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern möchten sie nachhaltiger investieren. Finanzberater können hierbei eine große Hilfe sein: indem sie die richtigen Fragen stellen und helfen, qualitativ hochwertige nachhaltige Anlageprodukte zu identifizieren. Die Arbeit der Europäischen Kommission in Bezug auf Labels, Standards und erhöhte Transparenz sollte den Beratern helfen, ihre Kunden besser zu begleiten." Immerhin 66 Prozent der Befragten sind der Meinung, ESG-Investments seien ein guter Weg, um Alpha zu generieren, und 33 Prozent erwarten, dass nachhaltige Investments traditionelle Investmentprodukte langfristig übertreffen werden. Dies beweise, dass Berater starke Überzeugungen hätten, um nachhaltige Investitionen zu fördern.

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