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„Die brasilianische Wirtschaft leidet seit 2014 unter dem Verfall der Rohstoffpreise. Die Rezession in den Jahren 2014-2015 und 2016 dauerte sehr lange, gefolgt von einer glanzlosen Erholung, die eher eine Stabilisierung als eine echte Erholung war. Das BIP lag im zweiten Quartal 2018 immer noch 6% unter dem Wert des ersten Quartals 2014. Die Beschäftigung ist nicht auf das Niveau von 2015 zurückgekehrt, insbesondere im Dienstleistungssektor. Der andere Punkt ist, dass die Inflation sprunghaft angestiegen ist (fast 11% zu Beginn des Jahres 2016) und sich die Kaufkraft verschlechterte, da die Löhne nicht folgten. Die Zentralbank unternahm Schritte zur Eindämmung der Inflation und straffte die Geldpolitik mit positiven Realzinsen, die die wirtschaftliche Rezession des Landes verschärft und verlängert haben könnten.“
Der neue Präsident habe eine schwierige Aufgabe vor sich, da das Land sehr hohe Erwartungen habe, die Wirtschaft jedoch nach wie vor sehr wackelig sei, und die jüngsten Berichte darauf hindeuteten, dass das Rezessionsrisiko weiterhin hoch sei. Waechter: „Brasilien muss erst wieder aufgebaut werden, was ein langwieriger Prozess sein wird. Es besteht die Gefahr, dass der Wandel nicht schnell genug geht, um die brasilianischen Wähler zufrieden zu stellen, während gleichzeitig die Behörden dann eine härtere Linie zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung verfolgen werden“.
Philippe Waechter, Chefvolkswirt, Ostrum Asset Management
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