Loomis Sayles: Die Fed hat geliefert - aber der US-Treasury Markt ist noch gestört

Die Fed hat am Wochenende geliefert. Wird es ausreichen, um den US-Treasury-Markt zu reparieren? Die Analysten von Loomis Sayles, einer in Boston ansässigen Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers, halten sowohl die Ankündigung, Anleihen über alle Fälligkeiten hinweg aufzukaufen sowie die am 13. März beschlossene Beschleunigung und Erhöhung des ursprünglichen Plans für einen „Big Deal“. Dennoch erwarten sie weitere Lockerungsmaßnahmen. Natixis Investment Managers | 15.03.2020 21:12 Uhr
© Photo by Sharon McCutcheon on Unsplash
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Maura Murphy, Portfoliomanagerin für Alpha Strategien: „Viele Beobachter hatten nur damit gerechnet, dass die Käufe vielleicht am Ende über die zweijährige Zinskurbe hinaus ausgeweitet würden. Zweitens signalisiert die Fed mit zwei aggressiven Maßnahmen vor der Sitzung des Offenmarktausschusses am 17. und 18. März, dass sie ein Austrocknen der Liquidität nicht zulassen wird und dass sie sich zur Stabilisierung der Märkte verpflichtet hat. Es ist auch das zweite Mal in diesem Monat, dass die Zentralbank außerhalb des regulären Sitzungskalenders Notfallmaßnahmen ergriffen hat.

Allerdings scheinen die Märkte dies noch nicht für ausreichend zu halten. Am 12. März blieb die Volatilität der Finanzmärkte selbst nach massiven Interventionen ungewöhnlich hoch. Wir sahen Intraday-Schwankungen von bis zu 20 Basispunkten bei der 10-jährigen Treasury-Rendite, was weit außerhalb der Norm lag. Die Renditen aller Leitzinsen von der siebenjährigen bis zur 30-jährigen Anleihe schlossen am Donnerstag nach der ersten Kaufankündigung der Fed sogar höher. Der Freitag brachte erneut große Schwankungen im Handel mit Kassanleihen mit etwa 40 Basispunkten bei den Intraday-Renditen des 10-jährigen Schatzamtes. Der Liquiditätsdruck hält an. Die Chicago Board Options Exchange schließt ab heute vorübergehend ihr Parkett, was die Liquidität auf dem Treasury-Terminmarkt weiter beeinträchtigen könnte.

Im Moment funktioniert der Treasury-Markt nicht normal. Der Hochfrequenzhandel (HFT) hat in den letzten Jahren für die meiste Liquidität gesorgt. HFT war ein wichtiger Akteur, der dazu beigetragen hat, den Anschein von Normalität und Liquidität aufrechtzuerhalten, als die Renditen auf Rekordtiefs stürzten. Aber jetzt wird HFT marginalisiert, weil die Zutaten, die er zum Funktionieren benötigt (wie enge Geld-/Briefspannen, ausreichende Markttiefe und stabile Korrelationen), aus dem Gleichgewicht geraten sind. Die Menschen sind wieder am Ruder, nur gibt es weit weniger Händler als vor der Finanzkrise. Und der Treasury-Markt ist heute etwa dreimal so groß.

Der Markt hat signalisiert, dass er mehr Unterstützung braucht. Die gute Nachricht ist, dass diese Fed immer wieder gezeigt hat, dass sie das liefern wird, was der Markt braucht. Wir begrüßen diese notwendige, schnelle Reaktion. Wir glauben, dass die Fed in der nächsten Woche mit einer Lockerung um 100 Basispunkte und einer formellen Ankündigung eines QE-Programms sogar mehr als erwartet liefern wird.“

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